Summary
Objective:The lack of physical exercise observed in modern society is associated with its almost
complete degree of motorisation. Regardless of the fact that physical inactivity is
considered a risk factor for coronary heart disease, a lack of exercise will in itself
result in a loss of training. It was the aim to study whether the physical activity
improved patients' physical fitness.
70 in-patients undergoing treatment at a rehabilitation center in Westerland on Sylt
for dermatological reasons were examined at the beginning and after 3 weeks of their
stay. The patients were asked to record their physical activities in a prepared diary.
Their usual, day-to-day physical activities were elicited in a detailed history. A
bicycle ergometer test was used to evaluate physical capacity. Starting with 0.75
W/kgbody weight, the work load was increased to 1.5 W/kgbw in 3-minute steps of 0.25 W/kgbw each. The plasma lactate concentration at 1.0 W/kgbw and 1.5 W/kgbw and the heart rate shown in the ECG at the end of every exercise period served as
test parameters.
Results:Compared to their every day life, the patients' physical activity increased considerably
during the rehabilitation measure at the North Sea. Even patients who normally did
not engage in any regular physical exercise became active. The by far longest period
(4/5) was spent bicycling or going for walk etc., i.e. activities which require a
lower metabolic rate. Nevertheless, the ergometric tests revealed an increase in physical
work capacity. At a work load of 1.5 W/kgbw the mean lactate concentration decreased from 4.2mmol/l (SEM = 0.23, median = 3.8)
to 3.5mmol/l (SEM = 0.18, median = 3.3). At the same load the heart rate dropped from
an arithmetic mean of 144 beats/min (SEM = 2.1) to 135 /min (SEM = 2.1). At a heart
rate of 130/min (PWC130) the mean performance rose from 1.24 W/kgbw to 1.38 W/ kgbw, i.e. by app. 1/10. With a probability level of < 0.1 % these differences are not
random.
Conclusions:The results show that patients staying at the North Sea for rehabilitation will engage
in prolonged physical activity. This is associated with a training effect which significantly
improves physical endurance capacity.
Kurzfassung
Problemstellung:Die nahezu vollständige Motorisierung der modernen Gesellschaft geht mit einem Bewegungsmangel
einher. Unabhängig davon, dass fehlende körperliche Tätigkeit als Risikofaktor für
die koronare Herzkrankheit gilt, führt der Mangel an Bewegung zu einem allgemeinen
Trainingsverlust. Es war das Ziel zu untersuchen, wie sich Patienten, die sich zu
einer Rehabilitationsmaßnahme an der Nordsee aufhielten, hinsichtlich ihrer körperlichen
Aktivität verhielten und ob eine gegebenenfalls gesteigerte physische Aktivität die
Ausdauerleistungsfähigkeit der Patienten zu bessern imstande ist.
70 Patienten, die sich aus dermatologischer Indikation einer stationären Rehabilitationsmaßnahme
in Westerland auf Sylt unterzogen, wurden zu Beginn und nach drei Wochen ihres Aufenthalts
untersucht. Art und Dauer ihrer physischen Tätigkeiten wurden von den Patienten in
einem vorgegebenen Tagebuch protokolliert. Die gewohnheitsmäßigen physischen Aktivitäten
außerhalb der Kur im Alltag der Patienten wurden in einer eingehenden Anamnese erfragt.
Die physische Leistungsfähigkeit wurde durch einen Fahrradergometertest, bei dem die
Leistung ausgehend von 0,75 W/kg KG in dreiminütigen Stufen von 0,25 W/kg KG auf 1,5
W/kg KG gesteigert wurde, untersucht. Testparameter waren die Plasmalaktatkonzentrationen
bei 1,0 W/kg KG und 1,5 W/kg KG Leistung sowie die aus dem EKG bestimmte Herzfrequenz
am Ende der jeweiligen Belastungsstufe.
Ergebnisse:Während der Rehabilitationsmaßnahme an der Nordsee nahmen die physischen Aktivitäten
der Patienten gegenüber ihrem sonstigen Alltag erheblich zu. Dabei wurden auch solche
Patienten aktiv, die sich im Alltag überhaupt nicht regelmäßig körperlich betätigten.
Die weit überwiegende Zeit (≈4/5) verbrachten die Patienten mit Tätigkeiten wie Radfahren,
Spazierengehen u.ä., die einen eher geringen Stoffwechselumsatz erforderten. Gleichwohl
ergaben die ergometrischen Tests Steigerungen der Ausdauerleistungsfähigkeit: Die
mittlere Laktatkonzentration verringerte sich bei der Leistung von 1,5 W/kg KG von
4,2 mmol/1 (SEM = 0,23, Median = 3,8) auf 3,5 mmol/1 (SEM = 0,18, Median = 3,3). Die
Herzfrequenzen sanken bei gleicher Belastung von im arithmetischen Mittel 144 Schlägen/min
(SEM = 2,1) auf 135/min (SEM = 2,1). Die mittlere Leistung bei einer Herzfrequenz
von 130/min (PWC130) nahm von 1,24 W/kg KG auf 1,38 W/kg KG, also um etwa 1/10, zu. Diese Unterschiede
waren mit Irrtumswahrscheinlichkeiten von < 0,1 % nicht zufällig.
Schlußfolgerungen:Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die sich an der Nordsee zu einer Rehabilitationsmaßnahme
aufhalten, zu langanhaltender körperlicher Aktivität eher mäßiger bis leichter Intensität
angeregt werden. Diese ist mit einem Trainingseffekt verbunden, welcher die physische
Ausdauerleistungsfähigkeit signifikant verbessert.
Key words
Physical performance - endurance fitness - physical activity - heart rate - lactate
concentration
Schlüsselwörter
Körperliche Leistungsfähigkeit - Ausdauerleistung - körperliche Aktivität - Herzfrequenz
- Laktatkonzentration