Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1997; 07(3): 116-119
DOI: 10.1055/s-2008-1061872
Weiter- und Fortbildung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Fragen und Empfehlungen zu ungelösten Problemen im therapeutischen Umgang mit schweren, langjährigen sympathischen Reflexdystrophien

Questions and recommendations concerning unsolved problems in therapies dealing with severe long-term sympathetic reflex dystrophiesE. Senn1 , W. Luppa2 , A. Römer2
  • 1Rehaklinik Bellikon, (Chefarzt: Prof. Dr. med. E. Senn), Schweiz
  • 2Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Klinikum Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität München (Interimistischer Leiter: Dr. med. P. Schöps), München
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

This review is based on literature on the one hand, and on own experiences, which will never be complete, in the other.

The problems of interpreting manifestations and of dealing with patients suffering from severe types of long-term sympathetic reflex dystrophy - in contrast to acute and fresh types - have hardly been presented and dealt with in the literature, and are discussed here. Possible starting-points for their solution will be pointed out and dealt with.

To recall and broaden an understanding of the disease, the anthropological character and the position in the intersection of a variety of interlinking medico-biological processes are pointed out in two introductory chapters. The elements of basic therapy are then classified and compiled: prevention and therapy of edema, strict prevention of painful reactions, support of any kind of epicritic sensory function, correction of unbalanced vegetative reactions, application of CO2-baths, and performance.

In two further chapters, the importance and - above all - the limits of chemical sympathicolysis, as well as the possible pathogenetic role of personality, are discussed. Both complexes of problems play a particular role in desperately refractory cases over many years.

The necessary broad space is provided for a comprehensive presentation of the problems of indications and realistically expected results of amputation as the last measure.

Finally, definite recommendations are listed as to how to deal adequately invalidating cases.

Zusammenfassung

Der Übersichtsartikel basiert einerseits auf einem Literaturstudium, andererseits auf stets beschränkt bleibenden eigenen Erfahrungen.

Die eher wenig bearbeiteten und dargestellten Probleme der Interpretation der Krankheitserscheinungen sowie des Umgangs mit Patienten, die an langjährigen und schwersten im Gegensatz zu den eher akuteren und frischen Formen einer sympathischen Reflexdystrophie leiden, sollen erörtert und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden.

In zwei einleitenden Kapiteln wird im Sinne einer Repetition bzw. Vertiefung des Verständnisses für die Erkrankung einerseits auf den anthropologischen Charakter sowie auf die Lage im Schnittpunkt einer Mehrzahl sich kreuzender medizinisch-pathophysiologischer Prozesse hingewiesen, andererseits werden die Elemente der Basisbehandlung geordnet zusammengestellt: Ödemverhütung und -thérapie; strikte Verhütung von schmerzhaften Reaktionen; Förderung jeglicher Art epikritischer Sensorik; die Korrektur der einseitigen vegetativen Reaktionen; die Anwendung der CO2-Bäder und die Arbeitsleistung.

In zwei mittleren Kapiteln werden sowohl die Bedeutung sowie vor allem die Grenze der chemischen Sympathikolyse als auch die mögliche pathogenetische Rolle der Persönlichkeit erörtert. Beide Problemkreise spielen bei den langjährigen verzweifelten Fällen eine besondere Rolle.

Den Indikationen und realistischerweise zu erwartenden Ergebnissen von Amputationen als letzte Maßnahme wird der notwendige breite Raum für eine zusammenfassende Problemdarstellung gewährt.

Den Abschluß bildet eine Aufzählung konkreter Hinweise für einen stadiengerechten Umgang mit den betrachteten, in schwersterweise invalidisierenden Erkrankungsfällen.

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