Der Klinikarzt 2008; 37(2): 59
DOI: 10.1055/s-2008-1061730
Magazin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inflammation - Ursache oder Folge von Vorhofflimmern?

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

 
Inhaltsübersicht

Immer starker verdichten sich die Hinweise darauf, dass inflammatorische Prozesse eng mit dem Vorhofflimmern assoziiert sind. Dies unterstreicht auch eine aktuelle griechische Studie. Dr. Elefthenrios Kallergis, Heraklion (Griechenland), hatte bei 52 Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern die hs-CRP-Serumspiegel ("high sensitive C-reactive proteine") einen Monat vor und noch einmal nach der Kardioversion in den Sinusrhythmus bestimmt. Insgesamt 23 % der Patienten (n = 12) hatten trotz der erfolgreichen Kardioversion ein Vorhofflimmerrezidiv.

Risikomarker Inflammation

Den Analysen zufolge ist der Inflammationsmarker ein unabhängiger Risikofaktor für ein Rezidiv. Zudem scheint der Erhalt des Sinusrhythmus mit einem Rückgang der inflammatorischen Aktivität verbunden zu sein. Ob die Entzündung allerdings Ursache oder Folge des Vorhofflimmerns ist, bleibt unbeantwortet.

So wiesen die Patienten, bei denen der Sinusrhythmus erhalten blieb, schon vor der Kardioversion signifikant geringere hs-CRP-Serumspiegel auf als diejenigen, die später ein Rezidiv erleiden sollten (0,29 versus 0,5 mg/dl; p < 0,001). Am Studienende wiederum waren bei den erfolgreich behandelten Patienten die CRP-Werte auf 0,10 mg/dl gesunken. Kam es jedoch erneut zu Vorhofflimmern, war kein Rückgang der CRP-Werte zu sehen (0, 56 versus 0,50 mg/dl).

Begleitmedikation blieb unberücksichtigt

Unberücksichtigt blieb in dieser Analyse jedoch, ob die Patienten mit Statinen oder ACE-Hemmern behandelt worden waren - zwei Substanzgruppen, denen sowohl antiarrhythmische als auch antiinflammatorische Eigenschaften zugeschrieben werden und daher das Studienergebnis verfälschen könnten.

sts

Quelle

Quelle