Asthenopie in der Praxis: Eine vergleichende Untersuchung von Beschwerden, Befunden und Heilungserfolgen asthenoper Patienten

Zusammenfassung

In einer Gemeinschaftsstudie von 7 praktizierenden Augenärzten der Region Bern wurde während 5 Monaten bei 473 Patienten mit asthenopischen Beschwerden standardisiert Anamnese erhoben, refraktioniert und die Phorie gemessen. Anschließend erfolgte eine Beurteilung und Behandlung nach Ermessen des Arztes. In 380 Fällen wurden Brillen (wovon 14 Prismenbrillen) und in 123 Fällen Medikamente verordnet. Die statistische Evaluation der Ausgangsbefunde und der Behandlungsergebnisse erfolgte mit Hilfe einer EDV-Anlage. Die Daten wurden durch Gruppenbildung vereinfacht. Bei den Ausgangsbeschwerden standen die Augen- und Sehstörungen im Vordergrund, gefolgt von den konjunktivalen Reizerscheinungen und dem Kopfweh, wobei die 302 Frauen eher über Schmerzen und die 168 Männer eher über Sehstörungen klagten. Zur Behebung des Sehstörungen waren vor allem Minusbrillen und zur Behandlung der Kopfschmerzen vor allem Plusbrillen, respektive deren Verstärkung notwendig. Bei den konjunktivalen Reizerscheinungen brachten Medikamente eine zusätzliche Besserung. Dagegen hat die Zylinderkorrektur einen unbedeutenden Einfluß auf die Besserung. Heterophore Patienten hatten durchschnittlich nicht stärkere Beschwerden und zeigten mit gewöhnlichen Brillen ohne Prismen gleich gute Besserung wie die orthophoren.

Summary

A study was carried out by seven ophthalmologists practising in the Berne region on 473 patients complaining of eye strain. Medical histories were taken by questionnaire, refraction was done and phoria measured, followed by therapy in accordance with the physician's opinion. In 380 cases, glasses were prescribed, including prismatic glasses for 14 patients. In 123 cases, local medical therapy was instituted. The statistica evaluation of pre-treat-ment findings and results of therapy was carried out using a computer. The principial complaints before treatment were eyestrain and visual disturbances, followed by conjunctival irritation and headache. Women complained more about headaches, men more about visual disturbances. A majority of the patients with visual disturbances needed minus lenses, while for the treatment of headaches mostly plus lenses were needed. In patients with conjunctival irritation local medical treatment resulted in additional relief of symptoms. Cylindric correction had only a minor influence on the result of therapy. Heterophorie patients did not have more complaints than Orthophorie ones, and results with spectacles without prisms were the same as in Orthophorie patients.