Klin Monbl Augenheilkd 1980; 176(4): 509-513
DOI: 10.1055/s-2008-1057487
© 1980 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Bedeutung des M. ciliaris für die Steuerung des Kammerwasserabflusses in der Kammerwinkelregion des menschlichen Auges*

The Importance of the Ciliary Muscle in Controlling Aqueous Humor Outflow in the Human EyeE. van der Zypen
  • Abteilung für angewandte und topographische Anatomie der Universität Bern (Vorstand: Prof. Dr. E. van der Zypen)
* Mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.
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Publication Date:
17 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei einer Änderung der Fazilität des Kammerwasserabflusses in der Kammerwinkelregion kommen komplizierte Mechanismen zum Tragen. Einer dieser Steuerungsmechanismen wird vorgestellt: Die äußeren, im Trabeculum cribriforme und am Skleralsporn inserierenden Trabekellamellen sind als die Sehnen der äußeren, meridionalen Muskeln anzusehen. Eine Kontraktion dieser Muskelbündel führt zu einer histometrisch meßbaren Dehnung der Innenwand des Schlemmschen Kanals und damit zu einer Vergrößerung der resorptiven Kontaktfläche. Es ist daher anzunehmen, dass dieser Anteil des M. ciliaris in der Lage ist an der Steuerung des Abflußgeschehens des Kammerwassers insofern teilzunehmen, als eine Kontraktion des Muskels die Fazilität des Kammerwasserabflusses erhöht. Das geschilderte und andere Abflußregulationssysteme dürften daher für die Höhe des intraokularen Druckes entscheidend sein.

Summary

Complicated mechanisms are involved in changes in the ease of aqueous outflow in the chamber angle region. One of these mechanisms is described: The outer trabecular lamellae in the cribriform meshwork extending into the scleral spur should be regarded as tendons of the outer Brükke's muscle. Contraction of the muscle bundle leads to a histometrically measurable expansion of the inner wall of Schlemm's canal and thereby to an increase in the resorptive contact area. It may therefore be assumed that this part of the ciliary muscle is able to take part in the regulation of the outflow process, inasmuch as a contraction and other outflow regulation systems. The system described, and other outflow regulation systems, may therefore play a decisive role in respect of intraocular pressure levels.

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