Klin Monbl Augenheilkd 1999; 215(9): 147-151
DOI: 10.1055/s-2008-1034690
Übersicht

© 1999 Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Was kann die Transpupilläre Thermotherapie (TTT) in der Behandlung von flachen posterioren Aderhautmelanomen leisten? - Eine systematische Literaturübersicht

What is the capability of transpupillary thermotherapy (TTT) in the treatment of flat choroidal melanomas at the posterior pole? A survey of the current literatureMartin Grüterich, Arthur J. Mueller, Michael Ulbig, Anselm Kampik
  • Augenklinik der Ludwig Maximilians Universität München, Klinikum Innenstadt (Direktor: Univ. Prof. A. Kampik)
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 13.12.1998

in der vorliegenden Form angenommen am 21.2.1999

Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die Transpupilläre Thermotherapie (TTT) stellt eine Erweiterung des bisherigen Instrumentariums zur Behandlung von Aderhautmelanomen dar. In dieser Arbeit sollen anhand einer systematischen Literaturübersicht (Medline) Methode, Indikation, Ergebnisse und Komplikationen dieser relativ neuen Behandlungsmethode dargestellt werden.

Methode Das Prinzip dieser Therapie ist die Erzeugung einer Temperatur von ca. 45°C bis 60°C im Tumorgewebe mittels eines Diodenlasers, um eine lokale Nekrose zu induzieren. Nach Retrobulbäranästhesie werden die Lasereffekte mit Hilfe adäquater Kontaktgläser durch die erweiterte Pupille unter Sicht auf den Tumor appliziert. Durch die Verwendung eines modifizierten Applikationssystemes können Fleckgrößen zwischen einem und drei Millimeter Durchmesser sowie Expositionszeiten von bis zu einer Minute Dauer generiert werden. Dadurch können Tumoren bis ca. 4 mm Dicke behandelt werden. Die TTT kann sowohl als alleinige Therapie angewandt als auch mit anderen, bisher angewandten Therapiemethoden kombiniert werden. In der gesichteten Literatur wird im allgemeinen über eine gute lokale Tumorkontrolle berichtet, wobei aber auch mit zum Teil visusbedrohenden Komplikationen, wie Gefäßverschlüssen und exsudativen Netzhautveränderungen, gerechnet werden muß.

Schlußfolgerung Die TTT ist eine minimal invasive Methode zur Behandlung flacher choroidaler Melanome am hinteren Pol, die bei entsprechender Indikationsstellung eine lokale Tumorkontrolle erzielen kann. Allerdings werden erst die Langzeitergebnisse den endgültigen Stellenwert dieser Methode innerhalb des Therapiespektrums choroidaler Melanome definieren.

Summary

Backround Transpupillary thermotherapy is a relatively new method for the treatment of choroidal melanomas. We present a systematic survey of the current literature.

Method A temperature rise in the tumor ranging from 45-60°C is achieved by an infrared laser beam delivered through the dilated pupil. With a modified delivery system beam widths between 1 and 3 mm and exposure times of one minute are generated. Thus, tumors of up to 4 mm thickness are treatable. TTT can be used as a single treatment procedure or in combination with brachytherapy. Results: Several studies presented in the literature show a satisfactory local tumor control. However, there is a significant risk of vision threatening side effects like retinal vascular occlusion or retinal traction in selected cases.

Conclusion The TTT is a minimal invasive procedure for the treatment of flat choroidal melanomas of the posterior pole which is capable of achieving a good local tumor control. Studies with more patients and longer follow-up will demonstrate if TTT is also beneficial in the longterm management of choroidal melanomas.

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