Die aktuelle europäische Leitlinie zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
(ADHS) empfiehlt den Einsatz von langwirksamen Methylphenidatformulierungen (z.B.
Concerta®) um Stigmatisierungen vorzubeugen und die Compliance zu verbessern [1]. "Welche der verfügbaren Formulierung dabei letztlich zum Einsatz kommt, entscheidet
sich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten an eine Therapie", erläuterte
Dr. David Coghill von der Universität von Dundee, Schottland, auf dem Satellitensymposium
"ADHD through the lifecourse: Understanding current treatments and future directions"
von Janssen-Cilag. Mit bis zu zwölf Stunden verfügt Concerta® über die längste Wirkdauer
aller zugelassenen MPH-Präparate und ermöglicht so - bei nur einmal täglicher Einnahme
- eine Therapie über die Schulzeit hinaus bis in die Abendstunden.
In der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist die Pharmakotherapie
mit Methylphenidat (MPH) ein wichtiger Bestandteil des multimodalen Therapiekonzepts.
Retardformulierungen wie Concerta® haben sich neben der Behandlung mit kurzwirksamen
MPH etabliert. Die Vorteile von retardiertem MPH liegen in der Reduzierung von Stigmatisierungen
durch die im Fall von Concerta® für den ganzen aktiven Tag ausreichende Einmalgabe
und der damit einhergehenden Verbesserung der Compliance. Dies berücksichtigt auch
die aktuelle europäische Leitlinie zur Behandlung der ADHS [1].
Fällt die Entscheidung für eine Therapie mit retardiertem MPH, so sollte mit dieser
Formulierung auch initial begonnen werden. Zur Zeit sind in Deutschland drei unterschiedliche
Retardpräparate auf Methylphenidatbasis zur Behandlung der ADHS zugelassen: Medikinet®
retard, Equasym® retard und Concerta®. Letzteres wirkt aufgrund seiner innovativen
OROS®-Technologie bei einer einmaligen nahrungsunabhängigen Einnahme bis zu zwölf
Stunden und damit bis zu vier Stunden länger als die beiden anderen Formulierungen.
Mit einer Effektstärke von eins sind die Präparate vergleichbar. Allerdings schneidet
Concerta® bei den "Numbers needed to treat" mit einem gemittelten Wert von 1,9 am
Besten ab [2]. Entscheidend für die Wahl einer der Formulierungen seien auch die pharmakokinetisch
unterschiedlichen Profile, aus denen die verschiedenen Wirkzeitfenster resultieren,
erklärte Coghill, Mitglied der pharmakologischen Arbeitsgruppe zur Entwicklung der
europäischen Leitlinie.
ADHS beeinträchtigt die Betroffenen über den ganzen Tag
Prof. Jan Buitelaar vom Karakter Universitätszentrum für Kinder und Jugendliche in
Nijmegen, Niederlande, stellte die ersten Ergebnisse einer aktuellen europäischen
Online-Befragung (COCOON, Concerta - the most compelling option) von Eltern mit
Kindern und Jugendlichen mit ADHS vor. Insgesamt wurden 1020 Eltern befragt, 460 davon
mit Kindern, die medikamentös mit MPH behandelt wurden. Die häufigsten von den Eltern
berichteten typischen Verhaltensweisen ihrer Kinder waren: ausgeprägt fordernd/Aufmerksamkeit
suchend (70%), laut/störend (69%) oder desorganisiert/verliert häufig Dinge (66%).
"Die Eltern berichteten uns, dass ihre Kinder mit diesen Verhaltensweisen während
des ganzen Tages zu kämpfen haben", führte Buitelaar aus. Als besonders herausfordernd
werden neben den Hausaufgaben das gemeinsame Familienleben und das Spielen mit anderen
Kindern geschildert (Abb. [1]). "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Belastungen für die betroffenen
Kinder und Jugendlichen auch am frühen und späten Nachmittag sowie am frühen Abend
mindestens so groß sind wie in der Schulzeit", schloss Buitelaar. Mit dem Einsatz
von ausreichend lang wirkenden MPH-Retardformulierungen könne man diesem Umstand Rechnung
tragen.
Abb.1 Frage: "Zu welcher Zeit wird eine der folgenden Aktivitäten aufgrund der ADHS
Ihres Kindes beeinträchtigt?" (nach COCOON, Concerta - the most compelling option)
Mit freundlicher Unterstützung der Janssen-Cilag GmbH