PiD - Psychotherapie im Dialog 2008; 9(1): 3-4
DOI: 10.1055/s-2007-986380
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

In eigener Sache

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Publication Date:
28 February 2008 (online)

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

PiD kommt ins neunte Jahr nach unserem Start im März 2000 mit dem ersten Heft „Posttraumatische Belastungsstörungen”. Mit dem Heft 4, 2006 „Psychotrauma” hat sich das Thema wiederholt. Auch mit Heft 4, 2007 haben wir ein PiD-Thema aus dem ersten Jahrgang 2000 erneut aufgegriffen. Fällt PiD nichts Neues ein? Gibt es keine neuen Perspektiven mehr?

Nein, dem ist nicht so. Diese Themen haben wir erneut aufgegriffen, weil es dazu viel Neues mitzuteilen und zu diskutieren gibt. Schaut man die PiD-Hefte durch, dann fällt auch auf, dass der Dialog weitergegangen und fortgeschritten ist. Waren die Beiträge in den früheren Heften noch artig sortiert nach den verschiedenen therapeutischen Schulen, so zeigt sich das Fortschreiten des Dialogs darin, dass diese Sortierung zugunsten eines integrierenden Dialoges zunehmend gewichen ist. Wenn wir vergangene Themen aufgreifen, dann heißt das, dass es dort Entwicklungen gibt, die es wert sind, dargestellt und diskutiert zu werden.

Mit anderen Worten: PiD geht mit der Entwicklung der Psychotherapie oder sagen wir selbstbewusst: PiD hat die Entwicklung der Psychotherapie heraus aus den Schulenstreitigkeiten hinein in den Dialog wesentlich vorangebracht.

Dem aufmerksamen Beobachter ist weiter aufgefallen, dass sich das Herausgebergremium ändert. Zuerst waren es Arist von Schlippe und Ulrich Streeck, die in der Herausgeberrunde neuen Mitgliedern Platz gemacht haben. Hinzugekommen sind zuerst Bettina Wilms und Henning Schauenburg, die wir in Heft 3, 2006 begrüßten. Jetzt kommen ab 2008 Maria Borsca, Barbara Stein und Volker Köllner hinzu.

Frau Prof. Dr. Maria Borcsa ist Professorin für Psychologie/Klinische Psychologie an der Fachhochschule Nordhausen in Thüringen. Sie hat Psychologie, Philosophie und Soziologie an den Universitäten Mainz, Freiburg und Strasbourg studiert. Als approbierte Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) vertritt sie in PiD die systemische Perspektive.

Maria Borcsa

Frau Dr. Barbara Stein ist nach dem Studium der Psychologie und Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin seit 2005 tätig als Leitende Psychologin an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Klinikum Nürnberg. Ihr Schwerpunkt ist die tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie, Paar- und Familientherapie.

Barbara Stein

Herr Prof. Dr. med. Volker Köllner ist nach dem Studium der Humanmedizin, Ausbildung zum Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und langjähriger Tätigkeit als Oberarzt am Universitätsklinikum Dresden seit 2004 Chefarzt der Fachklinik für Psychosomatische Medizin an den Bliestalkliniken, Blieskastel. Er hat eine Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universitätsklinik Homburg/Saar.

Volker Köllner

Und wer macht Platz? Es ist Steffen Fliegel, der mit dem neunten PiD-Jahr seine aktive Mitarbeit in der Herausgeberrunde aufgeben wird mit dem von ihm mitgestalteten Heft über „Alter”.

Steffen Fliegel

Alter, ist das das Stichwort?

Nein, der Wechsel hat nichts mit dem unübersehbar fortschreitenden Alter auch der Herausgeber zu tun. Auch wenn wir uns noch eher jung fühlen, haben wir uns zeitig vorgenommen, dass PiD wirklich jung bleibt und damit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser der kritische PiD-Dialog noch sehr lange erhalten bleibt. Und heute ist nicht früher, vor allem auch in der Psychotherapie. Die sog. jüngere Generation hat andere Problem- und Aufgabenstellungen, und dem möchten wir weiterhin den Raum und die Bühne geben.

Und deswegen haben wir uns als Alt-Herausgeber gedacht, dass eine Verjüngung der Herausgeberrunde PiD und damit der Psychotherapie gut tun wird. Wir, die Alt-Herausgeber, haben einen Dialog in der Psychotherapie angestoßen, der konstruktiv und offen von Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, aufgegriffen worden ist. Das zeigt sich nicht nur an der steigend hohen Auflage von PiD, sondern hat seinen Ausdruck auch in der positiven Resonanz auf unsere PiD-Tagungen gefunden, die wir aus organisatorischen Gründen hoffentlich nur vorübergehend aufgegeben haben.

Es erstaunt uns immer wieder selbst, dass wir Alt-Herausgeber es geschafft haben, über unsere berufspolitischen Interessen und Verpflichtungen hinaus, und die haben wir natürlich auch gehabt, gemeinsam in einen so konstruktiven Dialog zu kommen, der uns bei allen oft auch unterschiedlichen Meinungen zu dieser produktiven Zusammenarbeit und zu den freundschaftlichen Beziehungen gebracht hat.

Um noch einmal auf das Alter zu kommen. Wir, die Altherausgeber, kommen natürlich langsam in das Alter, in dem man sich gelegentlich schon mal rückblickend fragt, was wir geschaffen haben. Das ist, was PiD betrifft, doch ganz ordentlich. Man fragt sich dann, was bleibt im Gedächtnis? Der Entwickler oder der Vollender? Wir hoffen, dass die neuen Herausgeber und Herausgeberinnen so erfolgreiche Vollender des Dialogs in der Psychotherapie sind, dass die Entwickler zumindest nicht mehr so notwendig sein werden.

Steffen Fliegel danken wir Herausgeber schon an dieser Stelle ganz herzlich dafür, dass er unsere Runde so sehr bereichert hat. In einem der nächsten Hefte werden wir ihn in einem Interview selbst ausführlich zu Wort kommen lassen.

Für die Herausgeber:
Wolfgang Senf

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