Wer zahlt für die Weiterbildung zum Arzt für Neurologie?

Prof. Dr. H.-C. Diener

Die DRGs sind in der Zwischenzeit für die Abrechnung von Krankenhausleistungen etabliert. Sie bedingen auf der einen Seite eine deutliche Zunahme der Verwaltungstätigkeit, erlauben auf der anderen Seite aber auch erstmals, dass neurologische Kliniken ihre Einnahmen und Ausgaben gegenrechnen können. Eine optimale Ausnutzung der DRGs bedingt allerdings, dass der Aufwand in der Betreuung von Patienten so gering wie möglich gehalten wird. Es ist völlig zweifelsfrei, dass eine Fachärztin oder ein Facharzt für Neurologie auf einer Station deutlich ökonomischer arbeitet als eine Ärztin oder ein Arzt in der Weiterbildung zum Facharzt. Die Konsequenz ist auch, dass private Krankenhausträger zunehmend Fachärztinnen und Fachärzte in der Neurologie einsetzen und die Ausbildung zum Arzt für Neurologie entweder reduzieren oder ganz einstellen. Damit bleibt diese Aufgabe an den Krankenhäusern der Maximalversorgung und den Universitätskliniken hängen. Diese erhalten allerdings für ihre dringend notwendige Ausbildungstätigkeit keine spezielle Vergütung. Angesichts des drohenden gravierenden Mangels an klinischem Nachwuchs ist diese Politik nicht weiter zu vertreten. Ausbildende Krankenhäuser und Kliniken sollten daher einen Ausbildungszuschlag zu den DRGs erhalten, der den Mehraufwand für die Ausbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten abdeckt. Die Höhe dieses Betrages kann leicht an der Zahl der weiterzubildenden Ärztinnen und Ärzte pro Jahr festgemacht werden. Nur so können Krankenhäuser weiter motiviert werden, sich für die Weiterbildung zum Arzt für Neurologie zu engagieren und dem drohenden Facharztmangel in unserem Bereich zu begegnen.