Problemstellung
Durchfall wird vom Patienten meist als veränderte Stuhlkonsistenz aufgefasst. Ein
Teil der Betroffenen erfüllt die wenig brauchbaren Krierien (> 3 Stühle, Stuhlgewicht
mehr als 200 g) nicht. Die hausärztliche, pragmatische Definition ergibt sich aus:1.
mehr als drei Stühle pro Tag, 2. Stuhlgang anamnestisch flüssiger als sonst und 3.
Leidensdruck des Patienten oder objektive Krankheitszeichen. Pro Jahr gibt es zirka
41 Millionen Behandlungsfälle mit Durchfall, von denen zwei Drittel ohne ärztliche
Behandlung spontan ausheilen. In der Hausarztpraxis nimmt Durchfall nach Häufigkeit
Rang 18 unter den Beratungsursachen ein. Es handelt sich in erster Linie um junge
Erwachsene, die eine AU brauchen oder um Kinder und Jugendliche, die schwerer krank
sind. Obwohl meistens selbstlimierend, kommen doch abwendbar gefährliche Verläufe
(AGV) regelmäßig häufig vor.