Laut einer europäischen Befragung von 4220 Psychiatern stufen 87 % die körperliche
Gesundheit der Patienten als "wichtig" bzw. "extrem wichtig" ein [1]. In dieser Studie, die im Rahmen des 15. Kongresses der Association of European
Psychiatrists in Madrid, Spanien, vorgestellt wurde, bewerteten die befragten Psychiater
insbesondere die Parameter Körpergewicht und/oder metabolische Störungen und/oder
kardiovaskuläre Parameter bei schizophrenen Patienten als entscheidend. Allerdings
untersucht offenbar nicht einmal jeder Zweite seine Patienten regelmäßig körperlich
(42 %).
Dabei ist die Mortalität von an Schizophrenie erkrankten Patienten rund 50 % höher
als in der Allgemeinbevölkerung. Die Patienten weisen zum großen Teil begleitende
somatische, vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen auf [2]. Wie Dr. Adrian Heald, Universität zu Manchester, England, auf einem Pressegespräch
erklärte, könnte durch die regelmäßige Überwachung einfacher metabolischer Parameter,
wie des Körpergewichts, die Sterblichkeit von an Schizophrenie erkrankten Patienten
effektiv gesenkt werden. "Die übermäßige Gewichtszunahme befindet sich als unabhängiger
Risikofaktor am Anfang einer Kaskade, über die sich die metabolischen Veränderungen
ungünstig auf den Glukose-, Lipid- und Harnsäurestoffwechsel und hämodynamische Faktoren
auswirken. Am Ende der Kaskade stehen zerebro- und kardiovaskuläre Erkrankungen."
Die simple Messung eines zu großen Bauchumfanges (≥ 88 cm bei Frauen bzw. ≥ 102 cm
bei Männern) und die Feststellung eines erhöhten Nüchternblutzuckers (> 110 mg/dl)
weisen mit einer Sensitivität von 100 % auf ein metabolisches Syndrom hin [3].
Bereits bei der Ersteinstellung sollten bei den Patienten das Nebenwirkungsprofil
der jeweiligen Medikation berücksichtigt werden, empfahl Dr. Marc de Hert, Universitätsklinik
zu Leuven, Belgien. Ein günstiges Nebenwirkungsprofil - auch in Bezug auf metabolisch
relevante Risikoparameter - weist beispielsweise das hoch und schnell wirksame Antipsychotikum
Aripiprazol (Abilify®) auf.
Quelle: Interaktiver Presseworkshop "There's More to Mind - The Management of Physical
Health in the Treatment of Patients with Schizophrenia", 18. März, im Rahmen des 15th
Congress of the Association of European Psychiatrists in Madrid, Spanien, unterstützt
von Bristol-Myers Squibb