Frauenheilkunde up2date 2007; 1(5): 415-433
DOI: 10.1055/s-2007-981357
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Histopathologische Diagnostik des Mammakarzinoms

A. Niendorf1 , C. Lindner2 , K. Friedrichs3
  • 1Gemeinschaftspraxis für Pathologie
  • 2Diakonie-Klinikum Hamburg
  • 3Mammazentrum Hamburg
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Publication Date:
08 November 2007 (online)

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Kernaussagen

Die histopathologische Diagnose des Mammakarzinoms und seiner Vorläufer sowie die jeweiligen Differenzialdiagnosen stellt die klinisch relevante Basis für ein rationales Behandlungskonzept dar. Sie ist kriterienbasiert und reproduzierbar.

Grundsätzlich wird zwischen invasiven und nicht invasiven Karzinomen unterschieden. Diese werden nach WHO-Kriterien klassifiziert (Typing). Innerhalb einer Gruppe wird der Malignitätsgrad durch das Grading definiert. Zusätzlich wird das Ausmaß der Erkrankung (Staging) über die Größe der Läsion, den Bezug zu bestimmten anatomischen Strukturen, den Resektionsrand und den Lymphknotenstatus bestimmt.

Die prognostisch relevante Aussage ergibt sich aus einer Kombination von Typing, Grading und Staging.

Für die korrekte Aufarbeitung eines Mammaexzidates sind verschiedene klinische Informationen essenziell. Dies sind

  • die klinische Verdachtsdiagnose,

  • die Größe der klinisch diagnostizierten Läsion und

  • die Lokalisation innerhalb der Brust mit entsprechender Markierung des Präparates.

Invasive Karzinome werden in erster Linie durch Stanzbiopsate oder ggf. durch eine Schnellschnittuntersuchung (unter Berücksichtigung der hierfür geltenden Kontraindikationen) diagnostiziert. Die korrekte Bestimmung der Größe eines intraduktalen Karzinoms erfordert die komplette Aufarbeitung des Exzidates.

Auch wenn eine Reihe von molekularen Zusatzuntersuchungen wichtige Beiträge zum biologischen Verständnis bestimmter Läsionen leistet, definiert die konventionelle histopathologische Diagnostik nach wie vor den Goldstandard für die Therapie des Mammakarzinoms.

Als obligate Angaben eines histopathologischen Befundberichtes gelten Aussagen zum histologischen Typ und Malignitätsgrad und zum Tumorstadium sowie eine Angabe zur Expression des Östrogen- und Progesteronrezeptorproteins sowie zur Expression des CerbB 2 (Her2)-Onkoproteins.

Literatur

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. A. Niendorf

Gemeinschaftspraxis für Pathologie

Lornsenstraße 4

22767 Hamburg

Email: a.niendorf@niendorf-hamper.com