Frauenheilkunde up2date 2007; 1(6): 478-482
DOI: 10.1055/s-2007-981344
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Behandlung klimakterischer Beschwerden von Patientinnen mit Mammakarzinom

F. Horn1 , S. Buchholz1 , O. Ortmann1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg
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Publication Date:
29 November 2007 (online)

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Einleitung

Frauen mit Mammakarzinom leiden häufig spontan oder aufgrund der adjuvanten Therapie unter klimakterischen Beschwerden. Das vorzeitige Eintreten der menopausalen Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche resultiert aus der durchgeführten Chemotherapie oder der endokrinen Therapie. Gesunde Frauen, die unter den Folgen des Östrogenmangels leiden, können leicht durch eine Östrogengabe behandelt werden - ggf. auch kombiniert mit Gestagenen. Östrogene haben von allen zur Verfügung stehenden Substanzen die beste Wirkung zur Linderung klimakterischer Beschwerden. Bei Patientinnen mit Mammakarzinom ist eine Hormontherapie (HT) mit Östrogenen und Gestagenen grundsätzlich kontraindiziert und sollte nur nach strenger Indikationsstellung in Ausnahmefällen eingesetzt werden, da sie das Rezidivrisiko steigern kann.

Bei Patientinnen mit Mammakarzinom wurde in den letzten Jahren eine Reihe von nichthormonalen Substanzen zur Behandlung klimakterischer Beschwerden eingesetzt. Dazu zählen Substanzen wie

Clonidin, Gabapentin und Antidepressiva.

Darüber hinaus wurde eine Reihe alternativer und komplementärer Verfahren untersucht, wie beispielsweise

Traubensilberkerze, Phytoöstrogene, Homöopathie, Akupunktur und Bewegung.

Die alternativen Behandlungsstrategien und deren Effektivität werden in diesem Artikel dargestellt.

Hintergrund

Das Mammakarzinom ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau [1]. 40 % der Karzinome treten vor dem 60. Lebensjahr auf, davon sind 75 % hormonrezeptorpositiv. Insgesamt sind 25 % der Patientinnen zum Diagnosezeitpunkt prämenopausal, von denen etwa 70 % nach abgeschlossener Chemotherapie amenorrhoisch bleiben [2]. Die operative und medikamentöse Therapie des frühen Mammakarzinoms stellen substanzielle Teile der Behandlung dar, die das Rezidivrisiko senken. Eine mögliche Hauptnebenwirkung der Chemo- und / oder der endokrinen Therapie ist das Auftreten einer vorzeitigen Menopause. Unter der Vielzahl der Symptome stehen die Hitzewallungen im Vordergrund, da sie zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen [3].

Bei Auftreten der menopausalen Beschwerden sollten den Patientinnen mit Mammakarzinom die möglichen Therapieoptionen angeboten werden.

Literatur

Dr. F. Horn

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritas-Krankenhaus St. Josef

Landshuter Str. 65

93053 Regensburg

Email: fhorn@caritasstjosef.de