Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(2): 58
DOI: 10.1055/s-2007-972762
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neues, individuelles Betreuungsprogramm - Bei Depression und Burnout heißt die Parole "Durchhalten!"

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Publication Date:
14 March 2007 (online)

 
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Mit "ProPerspektive" bietet die AnyCare GmbH, Stuttgart, ein neues, individuelles Betreuungsprogramm sowohl für gesetzlich als auch für privat versicherte Patienten mit Depressionen und Burnout-Syndrom und ihre behandelnden Ärzte an. Je nach Bedarf betreut AnyCare die Teilnehmer auf den drei Interventionsstufen "Basisbetreuung", "Intensivbetreuung" oder "Intensivbetreuung Plus". Die Teilnehmer werden je nach Interventionsebene unterschiedlich häufig von speziell für dieses Programm geschultem und ausgebildetem Personal angerufen, gegebenenfalls auch besucht.

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Erfahrene Betreuer halten die Patienten "bei der Stange"

"Jeder in die Betreuung eingebundene Mitarbeiter weist jahrelange praktische Erfahrung in der Betreuung Depressiver auf. Wesentliche Ziele der Gespräche sind, die Therapietreue der Teilnehmer in Bezug auf Medikamente und Verhalten zu erhöhen, ihre Kooperation und Selbstständigkeit zu fördern sowie sie umfassend zu informieren", sagte Gregor Senne, Projektmanager von ProPerspektive. Denn häufig brechen Patienten die Behandlung zu Beginn ab, da sich Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage bessern. Bis ein Antidepressivum wie gewünscht wirkt, können jedoch mehrere Wochen vergehen - durchhalten ist daher wichtig.

Deshalb ergänzen in regelmäßigen Abständen versendete Newsletter sowie Patienten- und Angehörigenbroschüren die telefonische Betreuung. Geplant ist außerdem ein Informationsportal im Internet, das Krankenkassen ihren am Programm teilnehmenden Versicherten exklusiv anbieten können. Das Portal soll zusätzliche Informationen und Selbsttests sowie Foren und Experten-Chats zu Depression und Burnout-Syndrom enthalten.

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Hohe Dunkelziffer

Beinahe jeder zehnte Bürger in Deutschland leidet an Depressionen, dies zeigen Ergebnisse wissenschaftlicher Studien. Frauen sind laut Kompetenznetz Depression von der Erkrankung dreimal häufiger betroffen als Männer. Die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher: Denn ein Großteil der Betroffenen wird gar nicht oder nicht adäquat ärztlich behandelt!

 
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