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DOI: 10.1055/s-2007-970850
Wann ist zu Ende therapiert?
Publication History
Publication Date:
01 June 2007 (online)

Zusammenfassung
Zeit und Realität sollten in jeder Psychotherapie von Anfang bis zum Ende wiederholt im Fokus stehen. Im Therapieverlauf verändern sich Zeitliches und das Zeitbewusstsein des Patienten phasenspezifisch. In der Abschlussphase wird die Trennung zunehmend Realität, sodass der Umgang mit konkreter Zeit immer wesentlicher wird. Wann eine Therapie zu Ende geht, kann keineswegs einfach, eindeutig und fallübergreifend beantwortet werden. Der Zeitpunkt des Therapieendes ist Folge eines komplexen individuellen Entwicklungsprozesses, bei dem stufenweise sich aufbauende Subphasen des Trennungsprozesses zu beschreiben sind. Der Therapeut trägt für die phasengerechte Adaption des Timings und für die gut vorbereitete und rechtzeitige Beendigung eine besondere technische und ethische Verantwortung. Deswegen sollten schon in der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung Zeit und Zeitbewusstsein als Lernziele integriert sein.
Schlüsselwörter
Abschlussphase - Beendigung - schulenübergreifende Haltung - Therapieende - Therapieprozess - Timing - Zeitbewusstsein
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Korrespondenzadresse:
Dr. med. Inge Rieber-Hunscha
Ginnheimer Landstraße 167a
60431 Frankfurt
Email: hunrie@t-online.de