Intensivmedizin up2date 2007; 3(2): 137-144
DOI: 10.1055/s-2007-966281
Pädiatrische Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Endokrinologische Notfälle im Kindes- und Jugendalter

Wolfgang  Göpel
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Publication Date:
05 June 2007 (online)

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Kernaussagen

Diabtetische Ketoazidose. Die häufigste gefährliche Komplikation der diabtetischen Ketoazidose ist das Hirnödem, seltener führen Elektrolytentgleisungen (insbesondere Hyper- und Hypokaliämie) zum Tod oder zu bleibender Behinderung. Umfangreiche Daten unterstützen das Konzept der „Low-dose”-Insulintherapie mit Normalinsulin in einer Dosis von 0,1 IE/kg KG/h. Von einem initialen „Insulinbolus” wird abgeraten, da er das Risiko eines Hirnödems steigern kann.

Nebennierenrindeninsuffizienz. Zu den häufigen Ursachen der akuten Nebennierenrindeninsuffizienz im Kindesalter zählen neben dem adrenogenitalen Syndrom (AGS), schwere Infektionen (z. B. Meningokokkensepsis), passagere Nebennierenrindeninsuffizienz nach Absetzen einer Langzeitsteroidtherapie und inadäquate Substitutionstherapie einer bekannten Nebennierenrindeninsuffizienz. Eine Sonderform ist die durch Etomidate hervorgerufene Suppression der Nebennierenrinde. Die Therapie umfasst neben der Substitution von Hydrocortison oder Prednisolon die i. v. Gabe von Glucose und eine Volumentherapie mit NaCl 0,9 %.

Thyreotoxische Krise. Die thyreotoxische Krise des älteren Kindes ist meist durch einen Morbus Basedow verursacht. Exophthalmos, Struma, Tachyarrhythmie und Verwirrtheit (gefolgt von Herzinsuffizienz, arterieller Hypotonie und reduzierter Vigilanz) sind wegweisende Symptome.

Literatur

Priv. Doz. Dr. Wolfgang Göpel

Bereich Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

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