Notfallmedizin up2date 2008; 3(1): 41-52
DOI: 10.1055/s-2007-965769
Spezielle Notfallmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präklinische Frakturversorgung

David Eschmann, Felix Walcher, Udo Obertacke
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 February 2008 (online)

Preview

Kernaussagen

Was ist (präklinisch) „bewährt“?

  • Blutstillen

  • Steriler (Kompressions-)Verband

  • Analgesie

  • Schienung nach Geradeziehen

  • Systematische Untersuchung (zum Beispiel ATLS)

Bemerkung: Hier erscheinen neue Studien - trotz der eigentlich mangelhaften Datenlage - nicht dringlich. Die genannten Prinzipien sind bewährt, unwidersprochen und mit hoher Sicherheit ohne wesentliche Nebenwirkungen.

Was ist und bleibt problematisch bzw. umstritten?

  • Ruhigstellungen mit höherem Aufwand (zum Beispiel hüftgelenkübergreifende Schienung)

  • Zeitaufwand für präklinische Maßnahmen (1,1 min für die Lagerung, Anlage i. v.-Zugang und Infusion 3,4 min, Intubation 10,5 min [[4]])

  • Volumensubstitution

  • Einteilung von Frakturen und Weichteilklassifikationen

Bemerkung: Soweit es isolierte Extremitäten-Verletzungen betrifft, ist dem Argument der Relativierung der oben genannten beispielhaften Maßnahmen nicht zu begegnen; allerdings bräuchte dann präklinisch auch kaum geschultes Personal mehr eingesetzt zu werden; die Schnittstelle zwischen präklinischer Rettung und klinischer Versorgung ist letztlich an die genannten Maßnahmen gebunden. Hier fehlen sinnvolle Studien mit exakt messbaren Zielgrößen.

Was ist ggf. zukünftig möglich?

  • Ultraschalldiagnostik

  • Erweitertes kardiopulmonales Monitoring mit Funk-Datentransfer in die aufnehmende Klinik

Bemerkung: Der Nutzen einer erweiterten präklinischen Diagnostik bzw. eines entsprechenden Monitorings bleibt abzuwarten. Sämtliche technischen, taktischen und personellen Veränderungen in der präklinischen Frakturversorgung sind unter Studienbedingungen zu kontrollieren.

Literatur

Prof. Dr. Udo Obertacke

Unfallchirurgie
Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum
Universitätsklinikum Mannheim
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Theodor-Kutzer-Ufer 1 - 3

68144 Mannheim

Phone: 06 21/3 83-23 35

Fax: 06 21/3 83-20 09

Email: udo.obertacke@uch.ma.uni-heidelberg.de