physioscience 2007; 3(4): 195-196
DOI: 10.1055/s-2007-963668
Veranstaltungsbericht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Research Conference” des Master-Studiengangs Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie der HAWK Hildesheim

H. Thieme
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Publication Date:
20 November 2007 (online)

Am 7. und 8. Juli 2007 war es soweit: die erste Research Conference des Master-Studiengangs Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der FH Hildesheim fand statt. Wie Frau Prof. Marotzki, Studiendekanin und Professorin für Ergotherapie, einleitend erläuterte, steht die Konferenz in der Tradition der Forschungswerksatt des Bachelor-Studiengangs und dient zur Vorbereitung der zukünftigen Absolventen auf ihre Abschlussarbeiten. Ziel ist es, den Studierenden einen interdisziplinären Austausch mit Kommilitonen, Dozenten und vor allem externen Experten auf dem von ihnen zu bearbeitenden Forschungsgebiet zu ermöglichen. Aus diesem Grund planten die Studierenden die Veranstaltung mit 3 externen Referenten und gleichzeitig Experten der Professionsforschung (Dr. Monika Zöge, Annastift Hannover), der Assessment-Forschung (Dr. Jan Mehrholz, Klinik Bavaria Kreischa) und der Praxisforschung (Dr. Nina Feltz, Universität Hamburg).

Nach Frau Prof. Marotzkis Eröffnungsrede führte Dr. Monika Zöge in das Gebiet der Professionalisierung und der kontrovers geführten Professionsdiskussion ein. Sie ging Fragen nach Inhalt und Legitimation von Professionen auf den Grund, verband die soziologischen Hintergründe mit dem handlungstheoretischen Ansatz in den Therapieberufen und gab einen Ausblick auf bestehende und zukünftige Fragestellungen der Professionalisierung von Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Im Anschluss an das Referat verteilten sich die Anwesenden nach Forschungsschwerpunkten auf verschiedene Blockveranstaltungen, und die Studierenden des 4. Master-Semesters kamen nun zu Wort. In einem Kurzreferat präsentierten sie ihre Projekte für die Master-Arbeiten und stellten sich den Fragen der anwesenden Experten, Dozierenden und Studierenden. Die Projekte wurden auf Herz und Nieren geprüft, inhaltlich und methodisch diskutiert und einem Feinschliff unterzogen. Die Themen waren weit gefächert. So gab es Projekte mit dem Blick in und aus den therapeutischen Professionen, zur Untersuchung von Gütekriterien therapeutischer Assessments oder zur Evaluation therapeutischer Verfahren.

Nach der Mittagspause referierte Dr. Jan Mehrholz zu Gütekriterien therapeutischer Assessments und stellte für die Zuhörer sehr anschaulich neue statistische Methoden in der Assessment-Forschung vor. Dabei wurde besonders deutlich, welche Vorteile solche Verfahren durch ihre Verbindung aus klinischer und statistischer Signifikanz bieten und wie diese zukünftig Einzug in die therapeutische Assessment-Forschung halten können.

Nach dem 2. Block Projektvorstellungen der zukünftigen Absolventen kamen die Studierenden des 2. Master-Semesters zu Wort und stellten in einer Posterpräsentation die Ergebnisse verschiedener studentischer Projektarbeiten vor. Inhalte waren die Entwicklung einer Forschungsagenda in den Therapieberufen und die Integration psychosozialer Faktoren in die Therapie.

Zum geselligen Abend am Grill verabschiedete man sich in die Hildesheimer Altstadt und sorgte bei nachlassendem Regen für leibliches Wohl und den geistigen Austausch untereinander.

Am Sonntagmorgen eröffnete Dr. Nina Feltz die Veranstaltung mit einem Vortrag zu ihrer derzeitigen Forschungsarbeit, wobei sie eine von ihr entworfene Methode der qualitativen Forschung vorstellte: Das bewegte Interview. Die Verbindung von Bewegung und Erzählung und die ebenfalls neu erarbeitete Auswertungsmethode mittels „subjektiver Wegegestalt” weckten das Interesse und die Phantasie der Zuhörer.

Nach der letzten Diskussionsrunde der Master-Projekte schlossen Frau Prof. Marotzki und Frau Prof. Betz die Research Conference in einem Abschlussplenum. In der Rückmeldung der Beteiligten wurde deutlich, dass diese Veranstaltung als voller Erfolg zu werten war. Das Resümee der Beteiligten war eindeutig: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei!

Abb. 1 Die Teilnehmer bei der Posterpräsentation.

Abb. 2 In Kleingruppen wurden die Entwürfe der Master-Arbeiten vorgestellt und diskutiert.

Holm Thieme, PT, BsC

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