psychoneuro 2007; 33(12): 538
DOI: 10.1055/s-2007-1012567
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Umstellung von Patienten mit Epilepsie - Nach nicht ausreichender Vorbehandlung: Anfallsreduktion durch Topiramat

Further Information

Publication History

Publication Date:
18 January 2008 (online)

 
Table of Contents

Bei mangelnder Wirksamkeit oder Verträglichkeit von Carbamazepin oder Oxcarbazepin bewirkt die Umstellung auf Topiramat (Topamax®) eine substanzielle Reduktion der Anfallsfrequenz. Dies zeigt eine offene, nicht-interventionelle Multizenterstudie, an der 140 Patienten mit Epilepsie aus neurologischen Praxen sowie Klinikambulanzen in Deutschland teilnahmen [1]. Neu diagnostizierte Patienten mit fokaler Epilepsie werden häufig mit Carbamazepin oder Oxcarbazepin behandelt. Bei vielen dieser Patienten erweist sich das pharmakokinetische, endokrinologische und metabolische Profil dieser Antiepileptika als nachteilig. Zudem haben Carbamazepin und Oxcarbazepin einen engen therapeutischen Index und sind überwiegend bei fokalen Epilepsien wirksam. Letztlich müssen 40 bis 50% der Patienten auf andere Substanzen umgestellt werden.

Bei Patienten, die von Carbamazepin oder Oxcarbazepin auf Topiramat umgestellt werden, kann die Anfallssituation offenbar verbessert werden. Knapp zwei Drittel aller Patienten (62%) wurden durch die Umstellung auf Topiramat anfallsfrei und neun von zehn Patienten (91%) zählten zu den Respondern, d.h. die Anfälle verminderten sich um mindestens die Hälfte. Dies ist das Ergebnis einer offenen, einarmigen, nicht-interventionellen Multizenterstudie unter Teilnahme von 140 Patienten mit Epilepsie [1].

Der Einschluss der Patienten war unabhängig von Anfallstyp oder Epilepsiesyndrom und setzte lediglich voraus, dass sich Carbamazepin oder Oxcarbazepin als nicht ausreichend wirksam (75%) oder verträglich (80%) erwiesen hatten. Die Patienten im mittleren Alter von 47 Jahren waren bereits seit durchschnittlich 9,5 Jahren an Epilepsie erkrankt und median mit 2,2 Antiepileptika vorbehandelt. Als häufigste Nebenwirkungen waren unter der Behandlung mit Carbamazepin Somnolenz (73%) und Schwindel (52%) sowie unter Oxcarbazepin Somnolenz (59%) und Konzentrationsstörungen (36%) aufgetreten. Nach einem medianen Follow-up von 26 Wochen waren noch acht von zehn Patienten (81%) auf Topiramat eingestellt. Die Anfallsfrequenz reduzierte sich durch die Umstellung signifikant von 6 auf 1,4 Anfälle pro Monat (p ≤ 0,0001 vs. Baseline).

Topiramat zeigte in der Monotherapie in niedrigen Dosierungen eine gute Wirksamkeit. 73% aller Patienten erhielten am Ende der Studie eine Topiramat-Monotherapie. Bei etwa drei Viertel (71%) genügte eine Dosierung von 100 mg/d Topiramat oder weniger, um die hohe antikonvulsive Wirksamkeit zu erzielen. Acht von zehn Patienten (79%) beurteilten die Anfallssituation nach der Umstellung als etwas oder sogar viel verbessert. In Einklang damit steht das Urteil der Ärzte: 82% aller Ärzte bewerteten die Wirksamkeit von Topiramat als gut oder sehr gut.

Quelle: Pressemitteilung der Janssen-Cilag GmbH vom 6. November 2007

#

Literatur

  • 01 Owega A . et al . J Neural Transm. 2007;  Preprint Vol. 114, 7 CXXVI-CXXVII
#

Literatur

  • 01 Owega A . et al . J Neural Transm. 2007;  Preprint Vol. 114, 7 CXXVI-CXXVII