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DOI: 10.1055/s-2007-1012558
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Depression behandeln, Osteoporose vorbeugen? - Müde bis auf die Knochen - ein Alarmsignal
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Januar 2008 (online)
Depressionen schaden offenbar langfristig auch den Knochen. Nach einer Studie des National Institute of Mental Health (NIMH), die gerade in der Zeitschrift "Archives of Internal Medicine" veröffentlicht wurde, ist die Knochendichte prämenopausaler depressiver Frauen deutlich geringer als die nichtdepressiver Gleichaltriger [1]. Selbst leichte Depressionen verringern die Knochendichte und stellen einen vergleichbaren Risikofaktor für das Entstehen einer Osteoporose dar wie Rauchen, kalziumarme Ernährung und Bewegungsmangel. Die Studie verglich 89 depressive und 44 nichtdepressive prämenopausale Frauen zwischen 21 und 45 Jahren. Andere Risikofaktoren für Osteoporose waren in den Gruppen vergleichbar.
Bereits im Januar war in der gleichen Zeitschrift eine große Kohortenstudie, die "Canadian MultiCentre Osteoporosis Study (CaMOS)", veröffentlicht worden, die ebenfalls eine verringerte Knochendichte unter depressiven Patientinnen gefunden hatte. Allerdings führten die Autoren das erhöhte Frakturrisiko der Patientinnen auf die Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zurück [2].
Die aktuelle Studie dagegen zeigt keinen Zusammenhang zwischen SSRI und Knochendichte. Die Untersucher fanden jedoch eine starke Korrelation zwischen der Abnahme der Knochendichte und der Länge der depressiven Erkrankung sowie der Anzahl der depressiven Episoden. Außerdem hatten die depressiven Frauen erhöhte proinflammatorische Zytokinspiegel (z.B. Interleukin-6), die auf ein Ungleichgewicht des Immunsystems hindeuten.
KW
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