Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(11): 532-535
DOI: 10.1055/s-2007-1011427
Rettungswesen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Vom dringlichen ärztlichen Hausbesuch zum Notarztdienst - Eine historische Betrachtung

From the urgent bedside visit by the family doctor to the emergency visit by the emergency service doctor - A historical retrospectMichael Burgkhardt1 , Alexander Burgkhardt2
  • 1Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
  • 2ADAC-Luftrettung, Leipzig
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Publication History

Publication Date:
05 December 2007 (online)

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gab es keine eindeutige definitorische Trennung von Dringlichkeitsversorgung und Lebensrettung. Erste Ansätze für eine solche Trennung gab es in Leipzig um 1936. Wegweisend für die weitere Entwicklung einer außerklinischen ärztlichen Versorgung waren die Äußerungen von Martin Kirschner im Jahre 1938 in Berlin. Die weitere Entwicklung wurde durch den Zweiten Weltkrieg verzögert. Im Vordergrund bei Notfällen in der Öffentlichkeit stand der schnelle Abtransport. Ärztliche Versorgungen vor Ort und auf dem Transport gab es im Wesentlichen nicht.

Erste Gedanken zur Optimierung der Versorgung von Notfällen gab es in den 60er Jahren, entsprechende Fahrzeuge wurden konstruiert. Zunächst wurden die Grundideen eines arztgestützten Rettungssystems im Osten und im Westen Deutschlands weitgehend ähnlich realisiert, später stellte sich jedoch im Osten eine völlig andere Betrachtungsweise dar.

Summary

To the mid 20th century there was no clear division between emergency medical service and the urgent need to save a patient's life. Around 1936 there was a first German approach to distinguishing between these two alternatives in the city of Leipzig. Professor Martin Kirschner in Berlin was the first German physician to tackle the problem of trying to save a patient's life before hospital admittance. That was in 1938. Further advances were slowed down during World War II. First and foremost was the need for urgent transportation. There was no on-the-spot medical attendance or during transportation. It was only during the 1960's that this aspect was seriously considered and suitable vehicles were constructed. In East and West Germany closely similar measures were taken, although a substantially different approach began to take shape in East Germany.

Literatur

  • 1 Burgkhardt A.. Betrachtung zur Implementierung eines Dringlichen Hausbesuchsdienstes als Element der ärztlichen Dringlichkeitsversorgung und der Einfluss auf die Senkung der Notarzteinsatzrate. Master-Thesis. Krems: Donau-Universität 2007
  • 2 Burgkhardt M.. Quo vadis, Rettungswesen DDR?.  Rettungsdienst. 1990;  13 181-183
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  • 10 Hemingway E.. 49 Stories. Gütersloh: Bertelsmann Verlag 1968
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  • 13 Pillau H, Abholz HH.. Der Notfall in der Allgemeinmedizin. In: Kochen MM. Allgemeinmedizin. Stuttgart: Hippokrates Verlag 1992
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  • 15 Scheidler K, Wolf E.. Notfallmedizin, Organisation und Praxis. Berlin: Verlag Volk und Gesundheit 1981
  • 16 Sefrin P.. Ausbildung im Bereich der Notfallmedizin in der DDR.  Fortschritt Med. 1984;  102 99-101
  • 17 Tönnies H.. Hausbesuch und Diagnostik im Notdienst. Berlin, Heidelberg, New York: Springerverlag 1991

Korrespondenz

Dr. med. Michael Burgkhardt

Facharzt für Allgemeinmedizin Notfallmedizin/Suchtmedizin Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin Universität Leipzig

Gletschersteinstraße 34

04299 Leipzig

Email: DocBu@t-online.de

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