Der Klinikarzt 2006; 35(10): 414-417
DOI: 10.1055/s-2006-956247
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Das klinische Bild hat sich geändert - Die Zöliakie des Erwachsenen -Häufigkeit, klinische Bedeutung und Lebensqualität

The Clinical Picture Changed - Coeliac Disease in Adults: Prevalence, Clinical Impact and Quality of LifeA. Stallmach1
  • 1Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Direktor: Prof. Dr. A. Stallmach)
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Publication Date:
02 November 2006 (online)

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Die Betreuung von Zöliakiepatienten ist eine zunehmende Herausforderung für den gastroenterologisch tätigen Arzt in Klinik und Praxis. Die Erkrankung ist viel häufiger als gedacht, denn das Krankheitsbild hat sich gewandelt. Während früher Patienten mit Diarrhö, Malabsorption und Gewichtsverlust die Majorität der Zöliakiepatienten darstellten, wird heute bei Patienten mit nur geringen gastrointestinalen Symptomen (z.B. Übelkeit, Völlegefühl) oder extraintestinalen Veränderungen (z.B. Autoimmunerkrankungen) aufgrund serologischer Tests die Verdachtsdiagnose einer Zöliakie gestellt. Diese muss jedoch zusätzlich noch durch eine Biopsie aus dem Dünndarm bestätigt werden. Eine konsequente glutenfreie Diät führt zwar bei der überwiegenden Zahl der Patienten zu einer Besserung des klinischen Bildes. Trotzdem ist bei einem relevanten Anteil der Betroffenen die Lebensqualität auch noch nach Jahren eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund ist von Interesse, dass Betroffene sich primär eine ernährungsmedizinisch orientierte Betreuung im Langzeitverlauf wünschen.

The medical attendance of coeliac disease patients represents an increasing challenge for gastroenterologists in hospital and practice. The disease is much more frequent than generally supposed; the clinical picture changed. Whereas patients with diarrhea, malabsorption and decrease in weight represented the majority of coeliac disease patients in the past, patients with only small gastrointestinal symptoms (e.g. nausea, vomiting) or extraintestinal diseases (e.g. autoimmune diseases) are diagnosed with celiac disease today due to serologic tests, which still need to be confirmed by biopsies from the small intestine. Due to a „gluten-free-diet” the predominant number of patients will achieve an improvement of their symptoms. Nevertheless the quality of life is still reduced in a relevant number of patients in the long run. Against this background it is of interest, that most patients with coeliac disease wish for a nutritional-medical attendance.

Literatur

Anschrift des Verfassers

Univ.-Prof. Dr. Andreas Stallmach

Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie

Klinik für Innere Medizin II

Universitätsklinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Erlanger Allee 101

07743 Jena