Aktuelle Traumatol 2006; 36(5): 218-222
DOI: 10.1055/s-2006-955905
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Postoperative Drainageblutretransfusion mit dem Cellsaver bei endoprothetischem Kniegelenkersatz

Postoperative Autologous Retransfusion of Collected Shed Blood after Total Knee Arthroplasty with the Cell SaverM. Handel1 , D. Boluki1 , O. Loibl1 , J. Schaumburger1 , T. Kalteis1 , J. Matussek1 , J. Grifka1
  • 1Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach
Erstpublikation Z Orthop 2006; 144: 97 - 101 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0044-3220 · DOI: 10.1055/s-2005-918192
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Publication Date:
02 January 2007 (online)

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Einleitung

Die Transfusion von patienteneigenen Blut- und Blutbestandteilen hat in den letzten Jahren immer größere Bedeutung erlangt. Als Methoden zur Verwendung von autologem Blut werden heute folgende Verfahren angewendet [[15]]: Präoperative Vollblutspende, präoperative Plasmaspende, intraoperatives Auffangen und Aufarbeiten von Wundblut und die postoperative Sammlung von Drainageblut. Die wesentlichen Vorteile der autologen Bluttransfusion gegenüber dem Einsatz von Fremdblut sind das fehlende Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis und HIV, sowie das Fehlen von immunologischen Reaktionen auf Fremdblut. Dem gegenüber steht die Gefahr der Sekundärverkeimung und hämatogenen Aussaat von Infektionen. Desweiteren kann es zu arzneimittelspezifischen Reaktionen, z. B. auf die zugefügten Stabilisatoren sowie zu lagerungsbedingten Begleiterscheinungen, z. B. durch die Retransfusion von hämolysiertem Blut kommen. Durch Aufarbeiten des Drainagebluts mit dem Cellsaver müssten sich solche Reaktionen weitgehend vermeiden lassen.

Bei großen orthopädischen Operationen treten häufig größere Blutverluste auf. Daher ist der Einsatz des Cellsavers zur Aufarbeitung und Retransfusion des intraoperativen Blutverlustes eine weit verbreitete Methode zur Einsparung von Fremdblutkonserven.

Durch die häufige Verwendung einer Blutsperre während der Implantation von Kniegelenkendoprothesen kommt es dort zu keinem bedeutenden intraoperativen Blutverlust. Dafür zeigen sich häufig starke frühpostoperative Blutverluste über die Drainagen. Daher wird in vielen Kliniken eine präoperative Eigenblutspende durchgeführt. Alternativ kann das Drainageblut während der ersten 6 postoperativen Stunden aufgefangen und entweder mit einem Retransfusionssystem gefiltert oder mit einem Cellsaver zu autologem Erythrozytenkonzentrat aufgearbeitet werden. Dies ist in Deutschland während der ersten 6 postoperativen Stunden zulässig [[14]]. Außerdem gibt es Kontraindikationen, die eine Eigenblutspende verbieten, bei denen aber dennoch die Retransfusion von Cellsaverblut erlaubt ist: Anämie, dekompensierte Herzinsuffizienz, instabile Angina Pectoris, Myokardinfarkt innerhalb der letzten 3 Monate und koronare Herzerkrankung.

In den letzten Jahren rückt zunehmend die Forderung nach Kosteneffizienz des perioperativen Transfusionsmanagements bei elektiven Operationen in den Vordergrund [[9]].

Ziel dieser Studie war es daher, zu untersuchen, ob der postoperative Einsatz des Cellsaver zur Drainageblutretransfusion eine wirksame Methode zur Einsparung von Erythrozytenkonzentraten ist.

Literatur

Dr. med. Martin Handel

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg · Asklepios Klinikum · Bad Abbach

Kaiser-Karl-V.-Allee 3

93077 Bad Abbach

Email: m.handel@asklepios.com