Als Syndrom der überaktiven Blase (overactive bladder = OAB) wird ein Symptomkomplex
aus imperativem Harndrang mit oder ohne Dranginkontinenz, erhöhter Miktionsfrequenz
(Pollakisurie) und zumeist auch nächtlichem Wasserlassen (Nykturie) definiert. Grundsätzlich
kann die auf einer Detrusorinstabilität oder Detrusorhyperreflexie beruhende Dranginkontinenz
medikamentös erfolgreich behandelt werden. Gegenüber der oralen Medikation mit dem
Wirkstoff Oxybutynin (Kentera®) erzielt die transdermale Applikation ein verbessertes
Wirkungs-/Nebenwirkungs-Profil. Dadurch, dass das transdermale System nur zweimal
wöchentlich gewechselt werden muss, kann wahrscheinlich eine bessere Therapietreue
erreicht werden [1].
Prof. Peter K. Sand, Winnetka (IL), USA, präsentierte auf einem Symposium im Rahmen
des diesjährigen Treffens der European Association of Urology in Paris die Ergebnisse
mehrerer Phase-III-Studien, in denen die Wirksamkeit und Verträglichkeit des transdermalen
Systems plazebokontrolliert bestätigt worden war. Die gute Wirksamkeit der Pflastertherapie
konnte inzwischen auch in einer Phase-IV-Studie (MATRIX - Multicenter Assessment of Transdermal Therapy in Overactive Bladder with Oxybutin TDS) unter Praxisbedingungen gezeigt werden [2]. Insgesamt waren mehr als 2800 Patientendaten ausgewertet worden. Schon nach dreimonatiger
Behandlung wurde die Belastung durch Pollakisurie, Harndrang und Nykturie als deutlich
geringer empfunden. Zudem verbesserte die Therapie mit dem transdermalen System als
bis dato einziges Anticholinergikum sogar neun der zehn Parameter, die zur Bestimmung
der Lebensqualität herangezogen werden, beispielsweise depressive Symptome, Nykturie
und Störungen der sexuellen Funktion, sogar die Arbeitsleistung wurde positiv beeinflusst.
Quelle: Pressemitteilung der UCB GmbH, Kerpen-Sindorf.