Zusammenfassung
Die in den letzten Jahren voranschreitende Implementierung psychosomatischer Abteilungen
an Akutkrankenhäusern hat neben der Ausweisung stationärer Bereiche auch die Gründung
von Tageskliniken begünstigt. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Grundzüge eines
integrierten Versorgungssettings, in dem eine bestehende psychosomatische 18 Betten-Abteilung
um 18 tagesklinische Behandlungsplätze erweitert wurde. Dazu passend wurde eine Modellkonzeption
entwickelt, die, unabhängig von der Zugehörigkeit zur Station oder TK, eine störungsorientierte
Behandlung von unterschiedlichen Patientengruppen ermöglicht. Da die räumliche Situation,
die Therapiedichte, das störungsspezifische Therapieangebot und das therapeutische
Team für alle Patienten gleich sind, kann sich ein Übergang von der Station in die
TK und umgekehrt vorrangig an den persönlichen Erfordernissen der Patienten orientieren
und wird von diesen und den Behandlern gleichermaßen als Gewinn erlebt. Die enge Verknüpfung
von sonst getrennten Teilbereichen schafft neue therapeutische Optionen, hilft, Behandlungswege
im Sinne der Patienten zu individualisieren und führt insgesamt nicht zu einer Verlängerung
der Verweildauer.
Schlüsselwörter
Integrierte Versorgung in der Psychotherapie - stationäre und teilstationäre Psychotherapie
- integrierte Gesamtbehandlungspläne - Fallkonferenzen - Versorgungsnetzwerke - collaborative
care
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Korrespondenzadresse:
Dr. med. Askan Hendrischke
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Ostalb-Klinikum Aalen
Im Kälblesrain 1
73430 Aalen
Email: askan.hendrischke@ostalb-klinikum.de