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DOI: 10.1055/s-2006-951424
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Nahrungsmittelallergien - Die Angst vor dem anaphylaktischen Schock
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. September 2006 (online)

Nahrungsmittelallergien stellen für viele Patienten und auch Ärzte ein Problem dar. Zum einen ist die Diagnose oft schwer zu stellen, zum anderen zählen sie zu den häufigsten Auslösern einer anaphylaktischen Reaktion. Dass Nahrungsmittelallergien sich auch erheblich auf das soziale und gesellschaftliche Leben der Familien auswirken, ergab jetzt eine Studie ([1]), die Prof. Ulrich Wahn aus Berlin auf dem 25. Kongress der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) in Wien vorstellte. Dabei berichteten über 60% der Patienten, dass die Zubereitung der Mahlzeiten sehr problematisch verläuft, 49% erklärten, dass die Erkrankung das soziale und gesellschaftliche Leben erheblich einschränkt, die schulischen Leistungen wurden in 34% der Fälle negativ beeinflusst. 10% der Familien bevorzugen inzwischen, den Schulunterricht zu Hause durchzuführen, aus Angst vor einem anaphylaktischen Schock. Auf diesen Ernstfall, beziehungsweise die Anwendung des Notfallsets bestehend aus Epinephrin zur Selbstinjektion, Kortikosteroid und Antihistaminika mit raschem Wirkeintritt, sind die Patienten jedoch wenig vorbereitet.
EPAAC-Studie: gute Verträglichkeit von Levocetirizin bei Kindern
Bei Allergien werden Antihistaminika eingesetzt. Leider gibt es für diese Substanzgruppe für Kinder nur sehr wenige Langzeitstudien auf Wirksamkeit und Verträglichkeit, sagte Prof. F. E. R. Simons aus Manitoba/Kanada. Die EPAAC-Studie ist eine der größten Langzeitstudien zu Antihistaminika, die jemals bei kleinen Kindern mit Allergien durchgeführt wurde. In die Studie wurden 510 Kinder mit atopischer Dermatitis zwischen 12 und 24 Monaten aufgenommen. Sie bekamen zweimal täglich 0,125 mg Levocetirizin pro kg Körpergewicht oder Plazebo. Alle zwei Monate wurden unter anderem Größe, Gewicht, psychomotorische Entwicklung und Laborwerte untersucht. Wie Prof. F. E. R. Simons berichtete, traten neurologische Parameter wie Verhaltensauffälligkeiten, Aggressivität, Unsicherheit usw. in beiden Gruppen nicht häufiger auf als in der übrigen Bevölkerung. Auch Längenwachstum und Gewichtszunahme verliefen in beiden Gruppen "regelhaft". Hinsichtlich der psychomotorischen Entwicklung (alleine sitzen, krabbeln, stehen, laufen, klettern, Sprachentwicklung) der Kinder zeigte sich ein nahezu deckungsgleicher Verlauf zwischen Levocetirizin und Plazebo. Die Laborparameter waren ebenfalls vergleichbar. Aufgrund dessen hat sich die Therapie mit Levocetirizin bei Kindern im Säuglings- und Kleinkindalter auch in der Langzeittherapie als gut verträglich erwiesen, betonte Simons.
Quelle: Pressemitteilung zum Symposium "Challenges of Managing Allergies in Children" anlässlich des 25. Kongresses der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI), Juni 2006 in Wien. Veranstalter: UCB S.A.
Literatur
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