Der Klinikarzt 2006; 35(8): XXII
DOI: 10.1055/s-2006-950469
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Hamburg Münchener Krankenkasse hat reagiert - Neues Telemedizinprojekt verbessert die Betreuung Herzinsuffizienter

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Publication Date:
06 September 2006 (online)

 
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Die Hamburg Münchener Krankenkasse (HMK) bietet ihren chronisch herzkranken Versicherten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ab sofort eine verbesserte Betreuung durch das Telemedizinprojekt "TelemedCare Herz" der AnyCare GmbH, Stuttgart, dem umfassenden Anbieter von Primär-, Sekundär- und Präventionsprogrammen im deutschen Gesundheitswesen.

Die kontinuierliche Überwachung der Herzinsuffizienten im Rahmen dieses telemedizinischen Projekts trägt dazu bei, eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes rechtzeitig zu erkennen. Das hilft nachweislich, die Zahl der Klinikeinweisungen um etwa 50% zu vermindern.

Einfaches Prinzip sorgt für hohe Sicherheit

Es sind speziell geschulte Mitarbeiter, die im Rahmen des Telemedizinprojekts die HMK-Versicherten kontinuierlich betreuen. Sie erkennen eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes frühzeitig - und greifen ein. Das Prinzip ist einfach: Denn der wichtigste Indikator für den Gesundheitszustand eines Patienten mit Herzschwäche ist das Gewicht.

Kündigt sich eine akute Verschlechterung durch Wasseransammlungen im Körper durch einen plötzlichen Gewichtsanstieg an, kann mithilfe von "TelemedCare Herz" beizeiten interveniert werden. So lassen sich teuere Krankenhauseinweisungen - unter Umständen auch als Notfall - vermeiden. "Dies schont den Patienten und das Gesundheitssystem", betont Dr. M. Becker, ärztlicher Projektleiter, AnyCare GmbH.

Mit "TelemedCare Herz" stehen Patient, Hausarzt und Mitarbeiter des telemedizinischen Servicecenters in ständigem Kontakt. Dies bietet Betroffenen rund um die Uhr Sicherheit und schnelle Hilfe. Die Teilnehmer wiegen sich regelmäßig auf einer Körperwaage, die per Funk mit dem medizinischen Servicecenter in Verbindung steht. So wird das aktuelle Gewicht des Patienten in seiner persönlichen, elektronischen Gesundheitsakte vermerkt.

Erreicht das Gewicht einen individuellen Grenzwert, löst dies einen Alarm aus. In diesem Fall kontaktiert ein AnyCare-Mitarbeiter den Patienten. Ergeben sich im Gespräch Hinweise auf medizinische Ursachen für den Alarm, legt er dem Patienten nahe, seinen Hausarzt aufzusuchen. Im Notfall ruft der Betreuer den Rettungsdienst.