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DOI: 10.1055/s-2006-950458
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Individualisierte Hepatitis-C-Therapie - Wer soll wie lange behandelt werden?
Publication History
Publication Date:
06 September 2006 (online)
Für Patienten, bei denen das Hepatitis-C-Virus (HCV) schon innerhalb der ersten vier Therapiewochen eliminiert werden kann, scheint eine verkürzte Therapiedauer möglich zu sein. Diese so genannten Superresponder haben ausgezeichnete Heilungschancen, erklärte Prof. P. Ferenci, Wien (Österreich).
Bei Superrespondern reicht eine verkürzte Therapie
Aktuelle Zwischenergebnisse einer Phase-III-Studie mit 371 Patienten, die sich mit dem Hepatitis-C-Virus (Genotyp 1 und 4) infiziert hatten, stützen diese Theorie: Nach vier Wochen wurden die 104 Superresponder des Kollektivs statt 44 lediglich 20 Wochen mit pegyliertem Interferon-alfa 2a und Ribavirin weiterbehandelt. Nach weiteren 24 Wochen zeigten 77% dieser Patienten ein anhaltendes virologisches Ansprechen.
Besonders gut schnitten Patienten mit einer Ausgangsviruslast von weniger als 600000 IU/ml ab: 93% dieser Patienten sprachen anhaltend auf die Therapie an. War die Viruslast bei Behandlungsbeginn höher, war nur bei 74% der Patienten ein anhaltendes virologisches Ansprechen zu verzeichnen. Von Vorteil scheint auch eine noch geringgradige Fibrose zu sein: Diese Patienten hatten deutlich bessere Heilungschancen als Patienten mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung (90 versus 79%).
Hochempfindliche Diagnostik ist Voraussetzung!
Eine wichtige Frage ist noch, ob die Sensitivität des Standard-PCR-Tests Amplicor® (Nachweisgrenze 50 IU HCV-RNA/ml), der Basis für die Feststellung der Virusnegativität war, als Entscheidungskriterium für eine Therapieverkürzung ausreicht. Besser scheint der noch empfindlichere Taq-Man®-Assay (Nachweisgrenze 10 IU HCV-RNA/ ml) zu sein. Denn bei einem Drittel der laut dem Standardassay HCV-negativen Patienten waren damit noch geringe HCV-RNA-Mengen im Blut nachweisbar. In diesen Fällen war die Rückfallrate mit 22% deutlich höher als bei Patienten, bei denen auch mit dem sensitiveren Test keine Virus-RNA mehr nachzuweisen war (7%).
Quelle: Ferenci P, Bergholz U, Laferl H et al. 24 week treatment regimen with peginterferon alfa-2a (40KD) (Pegasys®) plus ribavirin (Copegus®) in HCV genotype 1 or 4 'super-responders'. 41st Meeting of the European Association for the Study of Liver Diseases, Wien (Österreich)