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DOI: 10.1055/s-2006-949557
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Krongressbericht - II. Marburger Symposium HRT - quo vadis?
Publication History
Publication Date:
29 August 2006 (online)
Die Ergebnisse verschiedener Studien zu Nutzen und Risiken der Hormonersatztherapie (HRT) haben in den vergangenen Jahren für Verunsicherung gesorgt. Kann eine HRT zu einem erhöhten Mammakarzinomrisiko führen? Wird der Nutzen, wie Besserung klimakterischer Beschwerden oder Osteoporoseprävention, durch eventuelle Risiken aufgehoben? Wie berät man die von Wechseljahresbeschwerden aber ebenso von Zweifeln geplagte Patientin? Diesen und ähnlichen Fragen wollte das II. Marburger Symposium "HRT - quo vadis?" am 25. Februar 2006 nachgehen.
Wie bereits bei der ersten erfolgreichen Veranstaltung vor 2 Jahren, waren zahlreiche Ärzte und Apotheker der Einladung von PD Dr. Peyman Hadji und Prof. Dr. Uwe Wagner nach Marburg gefolgt. Für insgesamt rund 450 Symposiumsteilnehmer bot sich die Gelegenheit, gemeinsam mit führenden Experten auf dem Gebiet der HRT im Rahmen von Hauptvorträgen und "Pro und Contra"-Sessions die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes der HRT in der täglichen Praxis zu diskutieren.
Hauptziel der Veranstaltung war den Initiatoren zufolge, die unsachliche, z.T. sogar emotional geführte Diskussion der vergangenen Jahren hinter sich zu lassen und vor dem Hintergrund neuer Studienergebnisse mit einer evidenzbasierten Bestandsaufnahme zu beginnen. Dies sei insbesondere auch deshalb nötig, so Prof. Wagner in seiner Eröffnungsrede, da verschiedene vor kurzem veröffentlichte Stellungnahmen, u.a. von Seiten des Bundesgesundheitsministeriums, herausstellten, dass die mit HRT verbundenen Risiken oft die Nutzen übersteigen würden und somit die Debatte erneut anheizten. Auch das Wissenschaftliche Institut der AOK vertrat auf Basis einer, allerdings methodisch sehr fragwürdigen Studie, die Ansicht, dass die aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen in vielen Arztpraxen bislang noch nicht angekommen seien. Dies führte zu entsprechenden Gegendarstellungen, etwa des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF), die wiederum "entwarnten" - all dies gäbe laut Wagner Anlass zu einer erneuten Bestandsaufnahme.
PD Dr. med. Peyman Hadji
Klinik für Gynäkologie Philipps-Universität Marburg
Email: hadji@med.uni-marburg.de