Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt das Krankheitsbild Depression
zu den schwerwiegendsten Erkrankungen. Weltweit sind etwa 340 Millionen Menschen betroffen.
Allein in Deutschland sind etwa vier Millionen erkrankt - dennoch erhalten nur etwa
7% eine adäquate Behandlung. Depressionen beeinträchtigen das alltägliche Leben und
die Berufsfähigkeit, zusätzlich besteht die Gefahr einer Chronifizierung. Viele Patienten
entwickeln ausserdem Angst- oder Persönlichkeitsstörungen oder Suchterkrankungen.
Die meisten Betroffenen erleiden nach einer Remission einen Rückfall, berichtete Prof.
Martin Keller, Brown University, auf einem APA-Symposium[1]. Nach Aussage von Prof. Hans-Jürgen Möller, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität
München, beträgt das Rückfallrisiko nach einer Depression etwa 90%. Dabei ist das
Risiko für ein Wiederauftreten der Symptomatik im ersten Jahr am höchsten. Besonders
gefährdet sind, so Keller, Patienten mit vorausgegangenen multiplen, längeren und
schweren depressiven Episoden. Auch bereits aufgetretene depressive Störungen in der
Familie und ein hohes Lebensalter steigern das Rückfallrisiko. Die Studiendaten mit
Venlafaxin retard zeigen, dass das erneute Auftreten depressiver Episoden innerhalb
einer Langzeittherapie verhindert werden kann. "Damit haben wir nun eine erfolgversprechende
Behandlungsoption für viele Menschen, die bereits Rückfälle erlitten haben oder aber
unter anhaltenden Symptomen der Erkrankung leiden", beschrieb Keller.
Ergebnisse der PREVENT-Studie
Ergebnisse der PREVENT-Studie
Die in die multizentrische, doppelblinde und plazebokontrollierte Studie eingeschlossenen
1096 Patienten waren mindestens 18 Jahre alt und hatten in den letzten fünf Jahren
zwei oder mehr Episoden einer schweren Depression (Major depression) erlitten.
In der ersten 10-wöchigen Akutphase der Studie bekamen sie entweder Venlafaxin retard
(75-300 mg/d) oder den SSRI Fluoxetin (20-60 mg/d). Bei Response wurde die Behandlung
über 6 Monate mit demselben Medikament fortgeführt. Die Ergebnisse der zwei dann aufeinander
folgenden 12-monatigen Studienphasen zeigen, dass Patienten, die Venlafaxin retard
einnahmen, signifikant häufiger ohne Rückfall blieben als unter Plazebo. In der ersten
Erhaltungsphase lag die Rückfallwahrscheinlichkeit bei 23,1% unter den Venlafaxin-Patienten
(n = 164) im Vergleich zur Plazebo-Gruppe (n = 172), bei der die Wahrscheinlichkeit
42% (p = 0,005) betrug. In der zweiten Phase lag die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls
in der Venlafaxin-Gruppe (n = 43) bei 8%. Diejenigen, die Plazebo bekamen (n = 40),
mussten zu 44,8% mit einem Rückfall rechnen (p < 0,001). "Anders ausgedrückt", betonte
Keller, "bedeutet dies, dass Patienten nach zwei Jahren Erhaltungstherapie unter Venlafaxin
retard mit einer Wahrscheinlichkeit von 92% keinen Relapse erleiden!"
Remission als neues Therapieziel
Remission als neues Therapieziel
Die PREVENT-Studie belegt, dass Venlafaxin für die moderne Therapie der Depression
geeignet ist. Der Therapieansatz selbst hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert:
"Bis vor fünf Jahren war die Response das erklärte Ziel der Behandlung, heute möchten
wir in jedem Fall die Remission erreichen", betonte Philip Ninan, Vice President,
Neuroscience, Wyeth Pharmaceuticals. Patienten, bei denen eine rasche Remission gelingt,
werden seltener rückfällig. Patienten mit Restsymptomen erleiden dagegen dreimal so
häufig einen Rückfall. Ninan: "Diese Daten können die behandelnden Ärzte ermutigen,
ihre Erwartungen an die Therapie höher anzusetzen und die langfristige Prävention
von Rückfällen als Ziel zu sehen."
Venlafaxin/Venlafaxin retard ist zugelassen zur Behandlung von Depressionen mit und
ohne Angstsymptomatik sowie für die Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe depressiver
Erkrankungen. Als einziger Vertreter dieser Wirkstoffklasse hat Trevilor® retard die
Zulassung zur Therapie der generalisierten Angststörung, zur Behandlung der sozialen
Angststörung (Soziale Phobie) sowie der Panikstörung.