Kardiologie up2date 2006; 2(2): 131-136
DOI: 10.1055/s-2006-944523
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Tako-Tsubo-Kardiomyopathie - was steckt dahinter?

Birke  Schneider
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Publication Date:
31 July 2006 (online)

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Einleitung

Die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie wurde erstmals 1990 in Japan beschrieben. Das Krankheitsbild verläuft klinisch wie ein akutes Koronarsyndrom und ist gekennzeichnet durch eine reversible Wandbewegungsstörung des linken Ventrikels mit apikaler Akinesie und einer Hyperkontraktion der basalen Myokardabschnitte, wobei angiographisch im Unterschied zum Myokardinfarkt keine signifikanten Koronarstenosen nachweisbar sind [1] [2] [3] [4] [5] [6]. Bei der Ventrikulographie ähnelt die endsystolische Konfiguration des linken Ventrikels „Tako-Tsubo”, einem runden Tontopf mit engem Hals, der in Japan zum Fangen von Tintenfischen benutzt wird. Daher wurde die Erkrankung „Tako-Tsubo”- oder „Ampulla”-Kardiomyopathie genannt [1] [2] [3] [5] [7]. Wegen der ballonartigen systolischen Aufweitung des linksventrikulären Apex (Abb. [1]) findet sich in der Literatur auch die Bezeichnung „apical ballooning syndrome” [4] [6]. Nachdem die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie zunächst fast ausschließlich bei japanischen Patienten beobachtet wurde, sind in den letzten Jahren mehrere Berichte auch in Europa und den USA erschienen, sodass die Erkrankung inzwischen relativ gut charakterisiert ist [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15].

Abb. 1 Linksventrikuläre Angiographie enddiastolisch (oben) und endsystolisch (unten) mit Darstellung einer ausgedehnten Akinesie, welche die gesamte apikale Region des linken Ventrikels umfasst.

Literatur

Dr. med. Birke Schneider

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