Viszeralchirurgie 2006; 41(5): 301-305
DOI: 10.1055/s-2006-942293
Aktuelle Chirurgie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klammernahtinstrumente in der Chirurgie

Stapling Devices in SurgeryH. Lippert1 , D. Schubert1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Otto von Guericke Universität Magdeburg
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Publication Date:
27 October 2006 (online)

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Einführung und Historie

Das erste chirurgische Klammernahtinstrument (1908) geht auf den Ungarn Humer Hültl und den deutschstämmigen Instrumentenbauer Viktor Fischer zurück und wurde seinerzeit hauptsächlich für Magenoperationen eingesetzt, wobei es lediglich eine Klammernahtreihe setzte [1]. 1921 stellte Adalar von Petz einen verbesserten mechanischen Nähapparat in Budapest vor [2]. In der Folgezeit waren es im Wesentlichen japanische Arbeitsgruppen, die das Prinzip des Klammernahtinstrumentes weiterentwickelten. Die modernen linearen und zirkulären Stapler, die wir heutzutage einsetzen, haben ihren Ursprung vor allem in russischen Produkten. Besonders den Innovationen der Arbeitsgruppen um F. Gudov, P. Androsov, A. Strekopyto in den 50er- bis 70er-Jahren ist es zu verdanken, dass Klammernahtinstrumente eine breite Anwendung innerhalb der Chirurgie gefunden haben und Resektionsmethoden und Anastomosierungstechniken vereinfachen und verbessern konnten [2]. Die modernen Klammernahtinstrumente, die Anfang der 70er-Jahre auf den Markt kamen, sind eng mit den Namen M. Ravitch und F. Steichen aus Pittsburgh verknüpft und werden seitdem fast ausschließlich durch amerikanischen Firmen hergestellt [2]. Während die ersten russischen Instrumente Tantalklammern benutzten, bestand das Klammermaterial der amerikanischen Stapler bis Mitte der Neunzigerjahre aus Edelstahl, welches anschließend durch Titan ersetzt wurde. Klammernahtinstrumente sind in vielen Bereichen der Chirurgie heutzutage nicht mehr wegzudenken. Unter dem Aspekt der Kostenersparnis in der Klinik ist der unkritische und unüberlegte Einsatz von Klammernahtinstrumenten aber auch immer zu hinterfragen. In dieser Übersicht sollen das Funktionsprinzip und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Gerätschaften in der Praxis kritisch dargestellt werden und mögliche Fehlerquellen bei der Anwendung sowie Komplikationen erörtert werden.

Literatur

1 Warenzeichen von United States Surgical.

Prof. Dr. med. H. Lippert

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie · Otto von Guericke Universität Magdeburg

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