Zu ihrem neuen Programm "Hommage" lud die Pferdegala Apassionata im März Kinder und
Jugendliche des Förderkreises Mukoviszidose e.V. in die Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle
ein, die an diesem Wochenende dreimal ausverkauft war. Vor der Show durften sie die
edlen Vierbeiner im Stallzelt aus der Nähe bewundern und sogar auf einem Quarter Horse
probesitzen, das kurz darauf in der Gala eine Schar fliehender Gefängnisinsassen in
Schach hielt. Als weiteren Showpunkt, und artverwandt zum Westernreiten, zeigten die
mexikanischen "Roping Champions", wie sie das Lasso neben, auf und im Sprung über
dem Pferd beherrschen. Mindestens genauso rasant präsentierten sich die töltenden
Islandpferde, deren fünfter Gang an das Rattern von Nähmaschinen erinnert, begleitet
vom Gesang der isländischen Opernsängerin Arndis Halla. Zusammen mit schneeweißen
Lipizzanern führten zwei mächtige Friesen ein Pas de Quatre auf einem großen Schachbrett
auf. Als Krönung sprang einer der "schwarzen Perlen des Nordens" den schwierigsten
aller Schulsprünge: die Kapriole. Dabei springt das Pferd mit allen vier Beinen gleichzeitig
ab und schlägt in der Luft mit den Hinterbeinen aus. In Europa sieht man diese Königsdisziplin
der Hohen Schule sonst nur an der spanischen Hofreitschule in Wien oder Jerez. Viel
Beifall erhielten auch die wendigen Berber, die mit ihren Araberhengsten durch Feuer
galoppierten und die Spanische Feria mit Flamenco-Musik und menorquinischen Hengsten
im Lauf auf den Hinterbeinen. Die Show präsentiert die Beziehung zwischen Mensch und
Pferd auf verschiedenen Kontinenten. Alleine der Einstieg und das Schlussbild des
Karthäuserhengstes aus Jerez mit seinem Reiter Manolo Oliva lohnen sich: Eleganz,
Ausdruck und Ästhetik sind kaum zu übertreffen.
Die Kinder und Jugendlichen, die vom Förderkreis Mukoviszidose e.V. in Dettingen unterstützt
werden, gehören zu den insgesamt 170 Patienten, die momentan vom Verein betreut und
in der Mukoviszidose-Ambulanz am Universitätsklinikum Tübingen behandelt werden. Mit
Geld- und Sachspenden hilft der Verein Patienten und ihren Familien, die durch die
zeit- und geldaufwändige Therapie der Krankheit getroffen sind. Auch Stellen im Bereich
der Ernährungsberatung, des Psychosozialen Dienstes und der spezialisierten Pflege
an der Klinik in Tübingen unterstützt der Verein maßgeblich. Der Förderkreis Mukoviszidose
e.V. arbeitet direkt mit Prof. Dr. Martin Stern, dem Leiter der Mukoviszidose-Ambulanz
in Tübingen zusammen.