Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2006-939787
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Diabetische Polyneuropathie - Duloxetin - Schmerz lass nach!
Publication History
Publication Date:
26 April 2006 (online)
Als Diabetische Polyneuropathie (diabetic peripheral neuropathic pain, DPNP) bezeichnet man eine klinisch manifeste oder subklinische Schädigung überwiegend peripherer Nerven, die zu Schmerzen in Armen und Beinen, vor allem aber im Bereich der Finger und Zehen führen kann, und die im Rahmen eines Diabetes mellitus auftritt. Nach Diabetes mellitus ist Alkohol die zweithäufigste Ursache für eine Polyneuropathie. Andere Ursachen können z.B. Medikamente, Gewebegifte bzw. Infektionen sein.
Die Prävalenz der sensomotorischen diabetischen Neuropathien liegt bei Patienten mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetes im Mittel bei etwa 25 bis 50% und korreliert außerdem mit der Dauer der Erkrankung und den Untersuchungsmethoden, wie PD Dr. Thomas Forst, Mainz, auf einer Pressekonferenz vorstellte[1]. Schmerzhafte diabetische Polyneuropathien werden bei etwa 16-30% der Diabetes-Patienten beobachtet. Allein in Deutschland geht man von über vier Millionen Betroffenen aus.
Die Palette der symptomatischen Schmerztherapie konnte jetzt durch die Einführung des dual selektiven Serotonin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmers Duloxetin (Cymbalta®) erweitert werden, das seit 2005 bei neuropathischen Schmerzen sowie zur Behandlung körperlicher Beschwerden im Rahmen einer Depression zugelassen ist. Serotonin und Noradrenalin führen in den absteigenden Schmerzleitungsbahnen zu einer Hemmung der Schmerzwahrnehmung. Diese analgetische Wirkung ist dabei auch unabhängig vom Vorliegen einer depressiven Erkrankung, wie Prof. Dan Ziegler vorstellte.
Bisher konnten drei plazebokontrollierte Studien mit Duloxetin bei insgesamt mehr als 1000 Patienten ausgewertet werden (Raskin, Poster APA 2005). Patienten mit Depressionen waren dabei ausgeschlossen. In den zwölfwöchigen Zulassungsstudien nahm der Schmerz unter 60 mg/d Duloxetin bei 63% der Patienten um mindestens 30% ab, unter 120 mg/d Duloxetin bei 69% der Patienten. Eine Response (definiert als mindestens 50%ige Schmerzreduktion) wurde bei rund der Hälfte der Patienten erzielt.
KW
01 Pressekonferenz "Damit der Schmerz nachlässt! Das moderne Antidepressivum Duloxetin mit schmerzhemmender Wirkung bei diabetischer Polyneuropathie" am 12. März 2006 in Frankfurt/Main, veranstaltet von Eli Lilly und der Boehringer Ingelheim GmbH
01 Pressekonferenz "Damit der Schmerz nachlässt! Das moderne Antidepressivum Duloxetin mit schmerzhemmender Wirkung bei diabetischer Polyneuropathie" am 12. März 2006 in Frankfurt/Main, veranstaltet von Eli Lilly und der Boehringer Ingelheim GmbH