Handchir Mikrochir Plast Chir 2006; 38(4): 255-260
DOI: 10.1055/s-2006-924409
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Otto Hilgenfeldt (1900 bis 1983) - Ein ungewöhnliches Verfahren zum Fingerersatz

Otto Hilgenfeldt (1900 to 1983) - An Unusual Approach for Finger ReconstructionD. Drücke1 , L. Steinsträsser2 , S. Langer2 , H.-H. Homann2 , H. U. Steinau2 , M. Lehnhardt2
  • 1Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Lubinus Clinicum Kiel
  • 2Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte - Handchirurgiezentrum, Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumoren (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H. U. Steinau), Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum
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Publication History

Eingang des Manuskriptes: 1. August 2005

Angenommen: 5. Juni 2006

Publication Date:
21 September 2006 (online)

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Zusammenfassung

Die rekonstruierende Chirurgie abgetrennter Extremitätenabschnitte, insbesondere der Finger, weist eine lange historische Tradition auf. Erste klinisch korrekt dokumentierte Fälle gehen auf das 19. Jahrhundert zurück und finden ihre Wurzeln in Europa. Bei der Recherche fallen zuweilen historische Einzelfallberichte über heute wohl als ungewöhnlich bezeichnete, jedoch im Spiegel der Zeit absolut innovative Operationsmethoden auf. Die Notwendigkeit der Versorgung von zahlreichen Kriegsopfern aus den Weltkriegen hat den Pioniergeist der damals tätigen Chirurgen unterstützt. Noch vor Einführung der Mikrochirurgie lassen sich zahlreiche Veröffentlichungen über den Ersatz verlorengegangener Finger finden. In diesem Zusammenhang soll über eine Falldarstellung von Otto Hilgenfeldt aus dem Jahre 1950 berichtet werden, in der er die mehrstufige Rekonstruktion mittels Großzehenübertragung nach Verlust aller Langfinger beschreibt.

Abstract

Reconstructive surgery of detached extremities, especially fingers, has a long historical tradition. The first clinically correctly documented cases go back to the 19th century. During the first and second world wars numerous reports appeared about the surgical care of war victims. Pioneering innovative surgical methods were developed by especially motivated surgeons for the reconstruction of these disfiguring war injuries in Europe. Because of these particular circumstances and the prevailing revolutionary spirit, many innovations in surgery were developed. The report of Otto Hilgenfeldt (1950) described his unusual approach in reconstructing a finger by using the great toe.

Literatur

Dr. med. Daniel Drücke

Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Lubinus Clinicum Kiel

Steenbeker Weg 25

24106 Kiel

Email: d.druecke@lubinus-clinicum.de