Zeitschrift für Phytotherapie 2005; 26(5): 225-226
DOI: 10.1055/s-2005-922109
Praxis
Kasuistik
© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Darstellung einer drogeninduzierten Psychose durch Argyreia nervosa (Hawaiianische Holzrose)

Chr. Göpel, A. Maras, M.H. Schmidt
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Publication Date:
07 December 2006 (online)

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In den letzten Jahren häufen sich die Berichte in der Fachöffentlichkeit, aber auch in den Medien über den bewussten Missbrauch so genannter Naturdrogen (auch biogene Drogen) durch Jugendliche [1] [2]. Der Grund liegt in halluzinogenen Eigenschaften einiger Pflanzen und Pilze, die akute delirant-psychotische Zustandsbilder auslösen können und oftmals sofortige stationäre psychiatrische Behandlung erfordern [3]. In der vorliegenden Kasuistik wird eine durch Samen der Zierpflanze Argyreia nervosa (Burm. f.) Boj. (Hawaiianische Holzrose, engl.: Hawaiian baby woodrose) ([Abb. 1], [2], [3]) induzierte Psychose berichtet. Die in der Pflanze und deren Bestandteilen enthaltenen Substanzen ge- hören zur Gruppe der Ergotalkaloide und lösen eine klinische Symptomatik aus, die psychopathologisch mit LSD-induzierten Zuständen vergleichbar ist. Argyreia nervosa enthält ca. 0,3 % Ergotalkaloide, insbesondere Chanoclavin, Lysergol, Ergotmetrin und Ergin. Es handelt sich dabei um Derivate der Lysergsäure [Abb. 4]; sie werden auch übergreifend als Lysergsäureamide bezeichnet. LSD (Lysergsäurediethylamid) zählt ebenfalls zu dieser Substanzgruppe [4].

Literatur

Dr. Christopher Göpel

Hôpital Kirchberg

9, rue Edward Steichen

2540 Luxembourg