Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2005; 31(9): 420-421
DOI: 10.1055/s-2005-921879
psychoneuro für die Hausarztpraxis

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Posttraumatische Belastungsstörungen in der Hausarztpraxis

Gabriele Fobbe
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 November 2005 (online)

Traumatische Erfahrungen sind häufige Vorkommnisse. Viele Menschen sind mindestens einmal in ihrem Leben einem Trauma ausgesetzt. Sie erfahren ein intensives Bedrohungserlebnis, dessen Qualität deutlich außerhalb des typischen Erlebens liegt und dessen Intensität die durchschnittlich verfügbaren psychischen Verarbeitungskapazitäten überschreitet.

Sie erleben oder beobachten Ereignisse, die die eigene Person oder andere Personen mit Tod oder ernsthafter Verletzung bedrohen oder die körperliche Unversehrtheit gefährden. Diese Bedrohungen entstehen unter der Einwirkung von Naturkatastrophen und schweren Unfällen, nach Gewalterfahrungen verschiedenster Art, nach Folter, Verfolgung, sexuellem Missbrauch und elterlicher oder ehelicher Gewalt [Abb. 1]. Traumatisierungen kommt somit eine hohe Bedeutung bei der Entstehung einer Vielzahl anhaltender seelischer Störungen zu. Insbesondere Angststörungen, Depressionen, somatoforme Störungen und Substanzmissbrauch sind bei den Betroffenen deutlich häufiger zu diagnostizieren.

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine weitere der möglichen psychischen Folgeschädigungen. Bis zu 50 % der Betroffenen entwickeln mit einer Latenz, die wenige Wochen bis Monate dauern kann, eine Posttraumatische Belastungsstörung nach einem traumatischen Erlebnis mit den typischen Symptomen von Intrusion, Hyperarousal und Vermeidung[Tab. 2].

Korrespondenzadresse

G. Fobbe

Fachärztin für Allgemeinmedizin

Lehrgebiet Allgemeinmedizin, Universität Duisburg- Essen

Hufelandstraße 55

45122 Essen

    >