Die gastrointestinale Refluxkrankheit (GERD) nimmt in den letzten Jahren dramatisch
zu. Im akuten Stadium empfiehlt PD Dr. Anton Gillessen, Münster, die Gabe eines Protonenpumpenhemmers
(PPI) in einer Dosis von 40 mg. Nach vier bis acht Wochen kann die Dosis halbiert
und langfristig mit täglich 20 mg behandelt werden. Studien mit Pantoprazol[1] ergaben damit Heilungsraten zwischen 88 und 99% ([1]). Im Hinblick auf die Heilungsraten sind die einzelnen PPIs auf mg-to-mg-Basis wirkäquivalent,
jedoch erfolgte unter Pantoprazol eine schnellere Symptombefreiung. Dies ergab eine
Studie mit 217 Patienten mit endoskopisch gesicherter GERD im Stadium B oder C. Im
Vergleich zwischen Pantoprazol 40 mg und Esomeprazol 40 mg waren die Patienten unter
Pantoprazol tagsüber etwa zwei Tage früher beschwerdefrei (3,7 Tage vs. 5,9 Tage)
und nachts 1,7 Tage gegenüber 3,5 Tage unter Esomeprazol ([4]).
Wirtschaftliche Rezidivprophylaxe
Die Mehrzahl der Refluxpatienten benötigt eine medikamentöse Rezidivprophylaxe. Mit
einer Therapie "on demand" mit Pantoprazol lassen sich gegenüber einer Dauertherapie
immerhin 66% der Kosten einsparen. So benötigten Patienten in einer Studie zur Bedarfstherapie
mit Pantoprazol 20 mg durchschnittlich nur 0,33 Tabletten pro Tag ([2]). "Das bietet die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Therapie", betonte Dr. Peter
Uebel, niedergelassener Gastroenterologe aus Ludwigshafen. Innerhalb von sechs Monaten
werden damit in der Bedarfstherapie 60 Pantoprazoltabletten benötigt, für andere PPIs
ergibt sich ein höherer Verbrauch, rechnete Gillessen vor. Die niedrigen Therapiekosten
von 0,39 Euro lassen sich mit Pantoprazol erreichen. Pantoprazol ist damit in der
Bedarfstherapie 10-20% günstiger.