Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2005; 31(5): A 196
DOI: 10.1055/s-2005-871706
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Akuter Myokardinfarkt - Eplerenon "on Top" steigert Überlebensrate

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Publication Date:
24 June 2005 (online)

 
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    Herzinsuffizienzzeichen in den ersten Tagen nach dem akuten Infarkt sind ein prognostisches Warnsignal, das auf eine dramatisch erhöhte 30-Tages-Mortalität hinweist", betonte Prof. Marc A. Pfeffer, Boston/ Massachusetts. Die Prognose dieser Patienten kann durch die selektive Aldosteron-Blockade mit Eplerenon[1] "on Top" zur üblichen Standardtherapie erheblich verbessert werden.

    Für den maximalen Nutzen sollte die Eplerenon-Behandlung frühzeitig, das heißt ab dem dritten Therapietag, beginnen, so die Empfehlung von Prof. Eric D. Peterson, Durham/North Carolina. Dies bestätigte die EPHESUS[2]-Studie, in der 6632 Infarktpatienten mit Herzinsuffizienz ab dem dritten Postinfarkttag randomisiert mit Eplerenon behandelt wurden. Bereits 30 Tage nach Erstgabe lag die Risikoreduktion für die Gesamtmortalität unter Eplerenon um 31% niedriger, für die kardiovaskuläre Sterblichkeit um 32% und die Sterberate am plötzlichen Herztod sogar um 37% niedriger als in der Vergleichsgruppe, die zusätzlich zur Standardtherapie Plazebo bekommen hatte. Das Risiko, aufgrund der Herzschwäche erneut stationär behandelt werden zu müssen, hatte nach 30 Tagen mit Eplerenon um 18% abgenommen. Auch nach durchschnittlich 16 Monaten war das Risiko der Gesamtmortalität um 15% geringer als in der Kontrollgruppe (p = 0,008) und die Rate der plötzlichen Herztodesfälle um 21% (p = 0,03). Stationäre Behandlungen wegen Herzinsuffizienz nahmen mit Eplerenon im Studienverlauf um 23% ab (p = 0,002).

    Zurückzuführen ist die höhere Überlebensrate unter Eplerenon auf die selektive Ausschaltung von Aldosteron, das am Myokard deletäre Wirkungen entfaltet. Daher können ACE-Hemmer und Betablocker allein das Herz nicht umfassend vor der neurohumoralen Aktivierung abschirmen, betonte Prof. Martin R. Cowie, London/England. Erst die Aldosteron-Blockade schließt die Lücke im neurohumoralen Schutzschild.

    Quelle: 54. Jahrestagung des American College of Cardiology, März 2005 in Orlando/Florida.

    1 Inspra®, Pfizer Pharma GmbH

    2 Eplerenone Post-AMI Heart Failure Efficacy and Survival Study

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    2 Eplerenone Post-AMI Heart Failure Efficacy and Survival Study