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DOI: 10.1055/s-2005-869497
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Notfallmanagement vitaler Störungen: Bewusstlosigkeit
Teil 2Publication History
Publication Date:
09 May 2005 (online)

Medizinische Grundlagen und Prinzipien des Vorgehens
Eine Reihe unterschiedlicher Erkrankungen und Verletzungen tritt primär als Bewusstlosigkeit in Erscheinung. Eine Bewusstlosigkeit liegt vor, wenn der Patient durch Ansprechen oder Schmerzreize nicht mehr erweckbar ist. Sie ist immer Ausdruck einer schweren Störung der Gehirnfunktion. Eine kurzdauernde Bewusstlosigkeit wird Synkope genannt [Tab. 1].
Erkennen des Zustands und weiterer Störungen
Beim Bewusstlosen ist die vitale Funktion „Bewusstsein” ausgefallen. Dieser Zustand muss schnell und sicher erkannt werden. Der Bewusstlose ist schutzlos. Es besteht die Gefahr, dass die Luftwege durch ein Zurückfallen der Zunge blockiert werden oder dass Erbrochenes in die Lunge gelangt.
Eine Bewusstlosigkeit kann durch einen eher harmlosen Kreislaufkollaps (banale Ohnmacht) hervorgerufen sein, sie ist aber beispielsweise auch das Leitsymptom eines Herz-Kreislauf-Stillstandes. Es kommt daher zuallererst darauf an, zu erkennen, ob neben dem Bewusstseinsverlust weitere Störungen vitaler Funktionen (Atmung, Kreislauf) vorliegen.
Weiteres Vorgehen
Das weitere Vorgehen richtet sich nach dem Befund der Erstuntersuchung. Sind Atmung und Kreislauf noch vorhanden, richtet sich das Augenmerk auf die Sicherung der Atemwege. Anschließend wird versucht, die Ursache der Bewusstlosigkeit zu finden und sie - soweit dies möglich ist - zu beseitigen.
Wenn die Erstuntersuchung ergibt, dass auch die Atmung oder der Kreislauf ausgefallen sind, dann müssen diese Funktionen künstlich aufrechterhalten werden, das heißt es muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Anschrift für die Verfasser
Dr. med. Hubert Reichle
Ingo Wahlster
IMS Institut für Medizinisches Sicherheits- und Notfallmanagement e.V.
Hirschgartenalle 48
80639 München
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Fax: 089/17953444
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