psychoneuro 2005; 31(4): 191
DOI: 10.1055/s-2005-869472
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Bereits pränatal Risiken verringern - Prophylaxe schizophrener Erkrankungen

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 
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    Warum erkrankt jemand an Schizophrenie? Sicher ist bisher nur, dass es auf diese Frage keine einfache Antwort gibt. Zahlreiche Risikofaktoren sind jedoch bereits identifiziert worden. So scheint das Rauchen von Cannabis das Risiko zu verdoppeln, an Schizophrenie zu erkranken. Auch eine Infektion der Mutter im ersten Trimester der Schwangerschaft wird bereits seit Jahren diskutiert. Brown et al. (Obstet Gynecol Surv 2005; 60(2): 77-78) konnten jetzt in einer großen Kohortenstudie mit über 12000 Kindern mittels eines Bluttests zeigen, dass tatsächlich Influenzaviren eine Rolle bei der Entstehung der Schizophrenie spielen. Schätzungsweise 14% aller Schizophrenieerkrankungen scheinen damit in Zusammenhang zu stehen. Die Wissenschaftler empfehlen daher einen wirksamen Impfschutz vor einer geplanten Schwangerschaft.

    Während der Schwangerschaft können neben Stress, Alkohol und Umweltgiften möglicherweise auch Analgetika das Risiko deutlich erhöhen. Nach einer Studie von Sorensen et al. im British Journal of Psychiatry (Br J Psychiatry 2004; 185: 366-71) steigt das Risiko für das Kind um das Fünffache, später im Leben eine Schizophrenie zu entwickeln, wenn die Mutter im zweiten Trimester Analgetika einnimmt.

    KW