Trotz neuer und gut verträglicher Medikamente erleiden noch fast 80% aller schizophrenen
Patienten innerhalb von fünf Jahren einen Rückfall. Dies verschlechtert nicht nur
die Prognose der Patienten, sondern belastet zudem das öffentliche Gesundheitswesen
erheblich. Wie kann man daher die Compliance verbessern, um eine regelmäßige Medikamenteneinnahme
und damit einen langfristigen Therapieerfolg zu erreichen? Eine Therapieoption, die
diese Anforderungen erfüllen könnte, ist das erste und bisher einzige Atypikum in
Depotform (Risperdal® Consta®), wie Prof. Göran Hajak, Regensburg, im Februar auf
einem Satellitensymposium vorstellte. Eine Depotformulierung wie Risperdal® Consta®
weist eine Reihe von Therapievorteilen auf. So verbessern gleichmäßige Plasmaspiegel
und geringere Substanzbelastung die Verträglichkeit der Behandlung. Wie Dr. Stephan
Heres, München, erklärte, verbessert die Depotbehandlung nicht nur im Rahmen klinischer
Studien, sondern auch unter den Bedingungen der täglichen Praxis die Lebensqualität
der Betroffenen. Die Behandlungskontinuität wird besser gewährleistet, da selbst wenn
der Patient einen Injektionstermin versäumt, die langandauernde Wirksamkeit des Präparats
für eine gewisse Zeit weiterhin einen antipsychotischen Schutz bietet und die Therapie
damit nicht abrupt abgebrochen wird. Außerdem kann der Arzt - bei Versäumnis eines
Termins - mangelnde Therapietreue frühzeitig erkennen und gegebenenfalls gegensteuern.
Darüber hinaus können die regelmäßigen Injektionstermine den Aufbau eines guten Arzt-Patienten-Kontakts
fördern.
Dass sich der Einsatz von Risperidon in Depotform auch ökonomisch rechnet, lassen
die Ergebnisse einer Untersuchung von Eriksson et al. erwarten, die Koen Torfs von
der Firma Janssen-Cilag präsentierte (Eriksson L et al. Int J Neuropsychopharmacol 2004; 7 (Suppl. 1): 238-239). In deren Rahmen stellten Ärzte 92 Schizophrenie-Patienten auf Risperdal® Consta®
um. Im Verlauf der Untersuchung - erfasst wurde retrospektiv ein Zeitraum von im Mittel
jeweils 43 Monaten vor und nach Beginn der Depotbehandlung - verringerte sich die
Anzahl der Hospitalisierungen um 38%, die Dauer der stationären Aufenthalte um 65%.
Dies war mit erheblichen gesundheitsökonomischen Vorteilen verbunden: Jährlich wurden
- je nach Dosierung - insgesamt zwischen 3631 und 6868 US-Dollar eingespart.
Satelliten-Symposium: "Prädiktoren erfolgreicher antipsychotischer Therapien" im Rahmen
der VII. Tagung "Die subjektive Seite der Schizophrenie" am 24. Februar 2005 in Hamburg.
Veranstalter: Janssen-Cilag GmbH