Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2005; 31(4): B 136
DOI: 10.1055/s-2005-869431
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Therapie "on demand" - Symptom- und stadiengerechte Behandlung der Refluxkrankheit

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 
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Fast zwei Drittel der Patienten in endoskopischen Praxen klagen über zumindest einmal pro Woche auftretendes Sodbrennen. 18% der Patienten mit Refluxkrankheit haben zusätzlich extraintestinale Probleme wie zum Beispiel chronische Heiserkeit, chronische Bronchitis, Engegefühl im Hals oder chronischen Husten. Diese Beschwerden bessern sich oft rasch nach einer adäquaten Refluxtherapie. Nachdem mit Antazida und H-2-Rezeptorantagonisten nur eine unzureichende Säureblockade erreicht wurde, zeigte sich mit Protonenpumpenhemmern (PPI) eine eindeutige Überlegenheit ([1]). In der Akut- und Langzeitbehandlung haben sich PPIs deshalb als Goldstandard etabliert.

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Step down-Therapie: effektiv und wirksam

Ziel der Behandlung ist eine möglichst schnelle und vollständige Abheilung der Refluxösophagitis, als auch die rasche Schmerzbefreiung. Milde Verlaufsformen lassen sich mit 20 mg Pantoprazol (z.B. rifun®[1]) gut behandeln. Bei höhergradigen Refluxösophagitiden oder stärkeren Beschwerden liegt die adäquate Dosierung primär bei 40 mg des PPIs. Als effektivste und wirtschaftlichste Therapieform hat sich die Step down-Therapie erwiesen, bei der hochdosiert mit einem PPI über 4-8 Wochen behandelt wird, bis eine Ösophagitis abgeheilt beziehungsweise die Patienten schmerzfrei sind. Die Anschlussbehandlung mit einem PPI in halber Dosierung erfolgt dann entweder dauerhaft, intermittierend oder bedarfsorientiert (on demand). In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Patienten mit Refluxproblemen zu 80% mit einer bedarfsorientierten PPI-Einnahme therapiert werden können, nur jeder Fünfte braucht eine tägliche Applikation ([2], [3]). Auffällig war in den Studien zudem, dass der Wirkungseintritt bei Pantoprazol je nach Tages- oder Nachtzeit 1/3 bis 1/2 schneller erfolgte als bei Esomeprazol. Diese schnellere Symptombefreiung ist entscheidend für die optimale Eignung als on demand-Medikament.

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Gute Noten bei Anwendungsbeobachtung

Eine Anwendungsbeobachtung untersuchte die Wirkung von Pantoprazol 40 mg bei nächtlicher Refluxösophagitis. In die multizentrische, offen und prospektiv angelegte Untersuchung wurden 979 männliche und weibliche Patienten im Alter von 18-75 Jahren aufgenommen. Das Beschwerdebild vor Therapiebeginn umfasste zwölf Symptome, die jeweils bei Tag und Nacht auftraten: z.B. saures Aufstoßen, Sodbrennen, allgemeine Verdauungsstörungen, Druckgefühl im Epigastrium, Völlegefühl sowie Blähungen. Jeder der Patienten litt im Mittel an 9 dieser Symptome. Nach der vierwöchigen Therapie sank die durchschnittliche Anzahl der Symptome von 9 auf 2,5. Die höchste Vollremissionsrate erzielte die Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren mit 65% für saures Aufstoßen und 71% bei Sodbrennen in der Nacht.

Die beteiligten Ärzte beurteilten die Wirksamkeit und die Schmerzbefreiung mit einer durchschnittlichen "Note" von 1,4 (nach Schulnoten) und die Verträglichkeit mit 1,2. Die Nebenwirkungsinzidenz auf Patientenbasis betrug 0,6%, es traten keine Verdachtsfälle schwerwiegender Nebenwirkungen auf.

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Literatur

  • 1 Gillessen, et al., J Clin Gastroenterol, 2004, 37 (4), 332-340. 
  • 2 Bytzer, et al., Aliment Pharmacol Ther, 2004, 20, 389-398. 
  • 3 Kaspari, et al., Z Gastro, 2004, 42, 1207-1235. 

02 rifun®, SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH

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Literatur

  • 1 Gillessen, et al., J Clin Gastroenterol, 2004, 37 (4), 332-340. 
  • 2 Bytzer, et al., Aliment Pharmacol Ther, 2004, 20, 389-398. 
  • 3 Kaspari, et al., Z Gastro, 2004, 42, 1207-1235. 

02 rifun®, SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH