Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2005; 31(3): B 120
DOI: 10.1055/s-2005-866760
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Allergische Rhinitis - Modernes Antihistaminikum mit breitem Anwendungsbereich

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 
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Die allergische Rhinitis hat sich mittlerweile zu einem erheblichen Gesundheitsproblem entwickelt: Weltweit sind mindestens 10-25% der Bevölkerung davon betroffen - mit ansteigender Prävalenz. Die kürzlich von der ARIA-Kommission[1] durchgeführte Neuklassifikation erleichtert die Beurteilung und damit auch die Behandlung der allergischen Rhinitis. Sie unterscheidet eine intermittierende und eine persistierende Form und berücksichtigt - im Gegensatz zur bisherigen Einteilung in saisonale und perenniale Rhinitis - sowohl die Dauer als auch Schwere der Symptome. Levocetirizin[2] ist das erste Antihistaminikum, dessen Zulassung auf die Indikation "persistierende allergische Rhinitis" erweitert wurde. Dass sich mit dem Antiallergikum die Symptome und Lebensqualität dieser Patienten wirksam verbessern und dadurch letztlich Kosten einsparen lassen, belegen die Ergebnisse der XPERT-Studie[3], die Prof. Ludger Klimek, Wiesbaden, vorstellte.

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Rhinitis-Patienten profitieren von Levocetirizin

In die Untersuchung waren 551 Patienten einbezogen, die an persistierender allergischer Rhinitis litten. Diese wurden über sechs Monate mit Levocetirizin (5 mg/Tag) behandelt oder erhielten Plazebo. Dabei konnten die typischen Symptome Niesen, Rhinorrhoe, nasale und okulare Pruritus sowie nasale Verstopfung ebenso wie die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessert werden. Auch Begleiterkrankungen wie Asthma und obere Atemwegsinfektionen traten bei denjenigen, die das Antiallergikum erhalten hatten, nur in 54% der Fälle auf gegenüber 71% in der Plazebogruppe.

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Auch für Kinder geeignet

Levocetirizin in Tropfenform ist seit Anfang des Jahres für Kinder ab zwei Jahren zugelassen. In diesem Alter ist es besonders wichtig, durch frühzeitige Behandlung einen "Etagenwechsel" in Richtung Asthma zu vermeiden, betonte Prof. Ulrich Wahn, Berlin. Erste Hinweise, dass sich mit dem Wirkstoff diesbezüglich positive Effekte erzielen lassen, geben die Daten der ETAC[4]-Studie. In deren Rahmen erhielten 398 Kinder mit einer Atopie über 18 Monate Cetirizin - ein Racemat, das zur Hälfte Levocetirizin enthält. Eine Subgruppenanalyse ergab, dass Patienten mit hohem Asthmarisiko nach Gabe des Antihistaminikums deutlich seltener an Asthma erkrankten: So entwickelten Kinder mit einem erhöhten IgE-Wert gegen Graspollen unter Cetirizin nur in knapp 28% der Fälle Asthma gegenüber fast 59% in der Plazebogruppe. Bei Patienten mit einer Sensibilisierung gegen Hausstaubmilben war das Verhältnis mit 29% versus 52% ähnlich. Gleichzeitig vertrugen die Kinder die Behandlung gut: Von den ursprünglich 398 involvierten Patienten beendeten 355 die Studie (Plazebo: 397 zu Beginn, 348 am Ende der Untersuchung).

In der derzeit laufenden EPAAC-Studie[5] wird die Wirkung von Levocetirizin auf diese "Risiko-Kinder" genauer überprüft. Die Ergebnisse der 18-monatigen Untersuchung werden für 2006 erwartet.

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Infrarotverfahren macht Wirksamkeit sichtbar

Mit der neuen, nicht-invasiven Methode der Gesichtsthermografie lassen sich die Effekte der Levocetirizin-Behandlung auch optisch darstellen, erklärte Prof. Norbert Krug, Hannover. Dabei wird die Tatsache genutzt, dass die Durchblutung im Bereich der Nase nach Histamin-Provokation zunimmt und die Temperatur dadurch ansteigt. Dies kann mittels einer hoch empfindlichen Thermografie-Kamera in Form von Infrarot-Bildern sichtbar gemacht werden. Durch die plazebokontrollierte Gabe von Levocetirizin vor oder während der Provokation können die Verringerung der Symptome sowie Wirkeintritt und -dauer bestimmt werden. Vergleiche mit anderen Antiallergika zeigen, dass hier zum Teil erhebliche Unterschiede bestehen. So wirkt Levocetirizin deutlich schneller als Desloratadin (Abb. [1]) und besitzt gegenüber Fexofenadin eine längere Wirkdauer.

Zoom Image

Die Medikamente wurden jeweils 2 Stunden vor der Histaminprovokation eingenommen. Die Infrarotbilder wurden 2 Minuten vor und 10 Minuten nach Histaminprovokation aufgenommen. Unter Levocetirizin normalisierte sich die Temperatur im Nasenbereich deutlich schneller als unter Desloratadin (nach Larbig M. et al. Allergy 2003; 58: 283).

Stefan Oetzel, Tübingen

Quelle: Pressekonferenz "Zulassungserweiterungen für persistierende allergische Rhinitis und für Kinder ab 2 Jahren machen das Praxis-Antiallergikum Xusal® (Levocetirizin) zum Allrounder der modernen Rhinitis-Therapie", März 2005 in Berlin. Veranstalter: UCB GmbH, Kerpen-Sindorf.

03 Allergic rhinitis and its impact on asthma

04 Xusal®, UCB GmbH

05 Xusal® bei persistierender Rhinitis Studie

06 Early treatment of the atopic child

07 Early prevention of asthma in atopic children

03 Allergic rhinitis and its impact on asthma

04 Xusal®, UCB GmbH

05 Xusal® bei persistierender Rhinitis Studie

06 Early treatment of the atopic child

07 Early prevention of asthma in atopic children

 
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Die Medikamente wurden jeweils 2 Stunden vor der Histaminprovokation eingenommen. Die Infrarotbilder wurden 2 Minuten vor und 10 Minuten nach Histaminprovokation aufgenommen. Unter Levocetirizin normalisierte sich die Temperatur im Nasenbereich deutlich schneller als unter Desloratadin (nach Larbig M. et al. Allergy 2003; 58: 283).