Mit Firefox 1.0 will die Mozilla-Foundation vor allem einen besonders schlanken und
schnellen Webbrowser bieten - zusätzliche Anwendungen wie in der Websuite Mozilla
sind nicht integriert. Viele Funktionen sind bereits von der Websuite Mozilla bekannt.
Beispielsweise ein Popup-Blocker oder Tabbed Browsing (www.mozilla.org/products/firefox/tabbed-browsing.html) zur unabhängigen, parallelen Darstellung mehrerer Webseiten im Browser. Darüber
hinaus bietet Firefox 1.0 aber auch Funktionen wie die Live Bookmarks, die RSS- oder
Atom-Headlines von News-Sites oder Blogs in Bookmark-Menü und -Toolbar anzeigen (www.mozilla.org/products/firefox/live-bookmarks.html). Per Find-Toolbar oder einfach durch Drauflostippen („Find as you type”) kann die
jeweils angezeigte Web-Seite inkrementell durchsucht werden. Der Extension Manager
macht die Installation von Erweiterungen - von denen unter update.mozilla.org Dutzende
bereitstehen - kinderleicht (Erweiterungs-Auswahl: update.mozilla.org/extensions/). Besonderes Schwergewicht haben die Entwickler auch auf die Anpassungsmöglichkeiten
durch den Nutzer gelegt - nach Ansicht der Mozilla-Foundation ist Firefox der „am
meisten konfigurierbare Browser überhaupt”. Einen Überblick über die Features bietet
die Firefox-Website (www.mozilla.org/products/firefox/), Details zu den Neuerungen bringen die Release-Notes (www.mozilla.org/products/firefox/releases/).
Erfahrungsbericht
Da Programmbibliotheken von Firefox nicht - wie wesentliche Elemente des Internet
Explorers - in das Betriebssystem Windows integriert sind, dauert das Laden des Internet-Anzeigeprogramms
wenige Sekunden länger als bei der Microsoft-Konkurrenz. Die Anzeigetreue entspricht
der Gecko-Anzeigesoftware, die wie beim Mozilla-Browser auch in Firefox integriert
ist - es werden weitgehend alle Standards erfüllt. Viele Funktionalitäten sind von
anderen Browsern bekannt, die Nutzung kann ohne weitere Hürden sofort beginnen.
Basis-Konfiguration ist erfreulich übersichtlich
Die Basis-Konfiguration über das Menü ist erfreulich übersichtlich, verständlich und
rasch erledigt. Alle Einstellungsmöglichkeiten werden nach Eingabe von „about:config”
in die Adresszeile sichtbar, sollten aber nur von erfahrenen Firefox-Nutzern in Anspruch
genommen werden. Die enorme Erweiterbarkeit dürfte dem Browser bald weite Verbreitung
garantieren (bereits im November 2004 registrierte die Computerzeitschrift Chip bei
ihren Lesern einen Nutzungsgrad von bis zu 30 %!).
Extensions: Werbeblocker und Web Developer Plug-In
Zwei Extensions sind besonders beeindruckend: Zum einen der Werbeblocker von Henrik
Aasted und Wladimir Palant (adblock.mozdev. org), der, auf intelligente und robuste
Weise sowie äußerst leicht konfigurierbar durch nahezu komplette Werbeblockade, die
Nutzung des World Wide Webs noch weiter beschleunigt. Erstmals können Sie nun zum
Beispiel entspannt und ohne permanentes Wegklicken der meganervigen Werbung bei www.teleauskunft.de nach Telefonnummern suchen. Selbst eine Liste von international präsenten Werbe-Anbietern
mit über 5000 Einträgen wird klaglos importiert und beim Surfen ohne Performance-Verlust
berücksichtigt. Zum anderen das Web Developer Plug-In von Chris Pederick (www.chrispederick.com/work/firefox/webdeveloper).
Sicherheitsrelevante Funktionen
Aus der beeindruckenden Funktionsvielfalt seien nur die direkt erreichbaren Sicherheits-Funktionen
erwähnt: Über den Menüeintrag „Disable” können praktisch alle potentiell sicherheitsrelevanten
und/oder nervigen Website-Elemente ab- und angeschaltet werden. Zum Beispiel die Verwendung
von Java, JavaScript, animierte Grafiken usw. Der von Sicherheitsexperten immer wieder
geäußerte Vorschlag „schalten Sie beim Surfen auf unbekannten Seiten ausführbare Inhalte
aus”, wird mit diesem Plug-In zum Kinderspiel (siehe z. B. Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik: Ausführbare Inhalte - Sicherheitsrisiken und Lösungen,
www.bsi.bund.de/fachthem/sinet/literatddos/aktivinh.htm).
Entwicklertools für Websitedesigner
Für Websitedesigner bieten die Entwicklertools einen rasch unverzichtbaren Schatz
an vielfältigen Werkzeugen für den Arbeitsalltag.
Tipp
Installieren Sie Firefox parallel zum bislang eingesetzten Browser, schalten Sie bei
Firefox unter Windows die Verwendung von Java vorläufig ab (kann zu Problemen führen)
und nutzen Sie den neuen Browser testweise immer mal wieder. Schon bald werden Sie
merken, dass ein anderes Internet-Anzeigeprogramm nicht mehr nötig sein wird.