Nicht nur inhaliert, sondern auch geschnupft oder gekaut sind Tabakprodukte Krebs
erregend. Die Schädlichkeit des so genannten "Smokeless Tobacco" dokumentiert eine
neue Monographie der International Agency for Research on Cancer in Lyon (IARC).
Unter "Smokeless Tobacco" versteht man Kau- und Schnupftabak. Millionen von Menschen
sind davon abhängig, und gerade unter Jugendlichen erfreut er sich immer größerer
Beliebtheit. Die Tabakprodukte werden mit Zusatzstoffen wie Zucker, Lakritze oder
Menthol versetzt, um den strengen Tabakgeschmack zu überdecken. Doch wie in jedem
Tabak sind auch im "Smokeless Tobacco" Nikotin und Nitrosamine enthalten. Die tabak-spezifischen
Nitrosamine N'-Nitrosonornikotin (NNN) und 4-(Methylnitrosamino)-1-(3-pyridyl)-1-butanon
(NNK) sind die häufigsten starken Karzinogene in "Smokeless Tobacco". Epidemiologische
Studien aus verschiedenen Ländern haben den Beweis erbracht, dass Kau- und Schnupftabak
beim Menschen Mund- und Bauchspeicheldrüsenkrebs verursachen. Aus diesem Grund wurde
"Smokeless Tobacco" von der IARC als "für den Menschen Krebs erregend" eingestuft.
Für Dr. Pötschke-Langer vom WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle ist daher
die Aufrechterhaltung eines Handelsverbotes in Europa für orale Tabakprodukte gerechtfertigt.