Gesundheitswesen 2005; 67(12): 872-878
DOI: 10.1055/s-2005-858901
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse aus zwei bundesweiten „Rauchfrei”-Kampagnen

Results of Two Nationwide “Quit and Win”-CampaignsA. Schulze1 , K. Ehrmann1 , S. Schunk1 , M. Pötschke-Langer1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Stabsstelle Krebsprävention und WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle, Heidelberg
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Publication Date:
27 December 2005 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: „Rauchfrei” - der deutsche Teil des internationalen Wettbewerbs „Quit & Win” - ist die größte Kampagne zum Rauchverzicht in Deutschland. Bereits im Jahr 2000 beteiligten sich 24 925 Raucher. An „Rauchfrei 2002” nahmen insgesamt 90 458 Jugendliche und Erwachsene teil, also etwa 0,5 % aller deutschen Raucher. Zielstellung: Hauptziel der Rauchfrei-Kampagnen ist es, so viele Raucher wie möglich zu motivieren, mindestens vier Wochen nicht zu rauchen um damit langfristig eine Beendigung des Tabakkonsums zu erreichen. Als Erfolgsindikator dient die kontinuierliche 4-wöchige und 12-monatige Abstinenzquote der Teilnehmer. Methoden: Jeweils ein Jahr nach Ende der Kampagnen 2000 und 2002 wurden Nachbefragungen bei den Teilnehmern im Alter von 18 Jahren und älter durchgeführt. Die Stichproben wurden jeweils repräsentativ aus allen 10 deutschen Postleitzahlenbereichen gezogen. In beiden Nachbefragungen betrug die Teilnehmerrate über 60 %, d. h., von 651 Teilnehmern im Jahr 2000 und von 996 im Jahr 2002 liegen auswertbare Informationen vor. Ergebnisse: Am Ende von Rauchfrei 2000 (bzw. 2002) waren 72 % (bzw. 69 %) der Teilnehmer rauchfrei: 12 Monate nach dem Ende der Kampagnen waren 30 % (bzw. 22 %) der Befragten kontinuierlich rauchfrei. Insgesamt waren Männer erfolgreicher als Frauen. Teilnehmer mit niedriger Schulbildung wiesen keine niedrigeren Abstinenzquoten auf als Personen mit höherer Bildung. Diejenigen Teilnehmer, die bei ihrem Rauchstopp von Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen unterstützt wurden, weisen einen überdurchschnittlichen Abstinenzerfolg auf. Schlussfolgerung: „Rauchfrei” wurde erfolgreich in Deutschland implementiert und hat dazu beigetragen, bundesweit auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam zu machen.

Abstract

Background: “Rauchfrei” - the German part of the international contest “Quit and Win”- is the biggest smoking cessation campaign in Germany. Already in the year 2000 24,925 smokers participated. A total of 90,458 adolescents and adults participated in “Rauchfrei 2002”, that means about 0.5 % of all German smokers. Objective: Main aim of the quit smoking campaign is to motivate as many smokers as possible to stop smoking for at least four-weeks and herewith to achieve a stop of the tobacco consumption in the long run. In this context the continuous 4-weeks and 12-months abstinence rates of the participants serve as indicators for success. Methods: A survey with the adult participants aged 18 and older was carried out one year after each campaign. The samples were drawn randomly from all 10 German postal zip code-areas. A response rate of over 60 % in both surveys resulted in a sample size of n = 651 (2000) and n = 996 (2002). Results: By the end of “Quit and Win 2000” (2002) 72 % (69 %) of the participants were smoke-free; 12 months after the campaign 30 % (22 %) of the participants were continuously smoke-free. Overall, men were more successful than women, and participants with a lower education were as successful as participants with a higher school education. Substantially more participants, who had received support from either family members, friends or colleagues, had abstinence rates above the average. Conclusion: “Rauchfrei” was successfully implemented in Germany and contributed to draw attention to the risks of smoking nationwide.

Literatur

Alexander Schulze

Deutsches Krebsforschungszentrum, Stabsstelle Krebsprävention und WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle

Im Neuenheimer Feld 280

69120 Heidelberg

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