Handchir Mikrochir Plast Chir 2005; 37(3): 186-192
DOI: 10.1055/s-2005-837700
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Defektdeckung an der Hand mit dem freien Serratus-Faszien-Lappen[1]

Defect Coverage of the Hand with the Free Serratus Fascial FlapA. Flügel1 , C. Heitmann1 , A. Kehrer1 , G. Germann1 , M. Sauerbier1
  • 1Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum (Chefarzt: Univ.-Prof. Dr. G. Germann), Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
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Publication History

Eingang des Manuskriptes: 13.8.2004

Angenommen: 20.2.2005

Publication Date:
04 July 2005 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: Die plastische Deckung von freiliegenden Strukturen an der Hand, insbesondere von Sehnen, Knochen, Nerven oder Gefäßen, erfordert den Einsatz von dünnem und geschmeidigem Gewebe, um ein gutes funktionelles und ansprechendes ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Freie Faszienlappen stehen als Alternative zu kutanen, fasziokutanen und muskulären Lappenplastiken zur Verfügung. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war die Untersuchung der funktionellen und ästhetischen Ergebnisse nach Defektdeckung mit dem freien Serratus-Faszien-Lappen an der Hand an unserer Klinik. Methode und Patienten: Von 1994 bis 2002 wurden bei zehn Patienten elf freie Serratus-Faszien-Lappenplastiken durchgeführt. Sechs Patienten wurden nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 34 Monaten klinisch untersucht und beantworteten einen Fragebogen über die subjektive Zufriedenheit mit Funktionalität und Ästhetik der operierten Hand. Ergebnisse: Bei fünf Patienten heilten die Faszienlappen problemlos ein. Bewegungsausmaß, funktionelle Verbesserung und äußere Erscheinung der Hand waren bei allen nachuntersuchten Patienten zufriedenstellend. Sekundäre Ausdünnung oder Konturierung musste in keinem der Fälle erfolgen. Schlussfolgerung: Unsere Resultate zeigen, dass sich der freie Serratus-Faszien-Lappen als eine sinnvolle Alternative zu fasziokutanen oder Muskellappenplastiken erwiesen hat. Die guten funktionellen und ästhetischen Ergebnisse verdeutlichen dies. Weitere korrigierende Operationsverfahren sind meist nicht notwendig.

Abstract

Purpose: Coverage of exposed functional structures such as tendons, bones, vessels or nerves at the dorsal and palmar surface of the hand requires thin, supple tissue to provide adequate range of motion and a satisfying aesthetic result. Free fascial flaps are possible alternatives to cutaneous, fasciocutaneous and muscle flaps. The purpose of this retrospective study was to evaluate the functional and aesthetic results after coverage of the hand with free serratus fascial flaps in our department. Method and Clinical Material: From 1994 to 2002, ten patients underwent free fascial flap coverage of the hand with eleven serratus fascial flaps. Six patients could be re-examined and answered a questionnaire about their satisfaction with the functional and aesthetic results. The mean follow-up was after 34 months. Results: Average active range of motion of the hand, functional improvement and the aesthetic result were satisfying in all follow-up patients. No secondary debulking or other contouring procedures were required. Conclusion: We recommend the use of free serratus fascial flaps as a valuable alternative to fasciocutaneous or muscle flaps since the functional results are excellent; no additional procedures were necessary and the aesthetical results are appealing.

1 Nach einem Vortrag auf dem 44. Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie und GEM, Groupe pour l'Étude de la Main. Stuttgart, 23. bis 25. Oktober 2003

Literatur

1 Nach einem Vortrag auf dem 44. Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie und GEM, Groupe pour l'Étude de la Main. Stuttgart, 23. bis 25. Oktober 2003

Dr. med. Alexa Flügel
Priv.-Doz. Dr. med. Michael Sauerbier

Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen

Ludwig-Guttmann-Straße 13

67071 Ludwigshafen

Email: michael.sauerbier@urz.uni-heidelberg.de