Der Nuklearmediziner 2005; 28(3): 173-177
DOI: 10.1055/s-2005-836812
Qualitätsmanagement und Zertifizierung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das Medizinische Versorgungszentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

„Zertifizierte Drehscheibe zwischen Überweiser und Klinik”The Health Care Center of the University Hospital Hamburg-Eppendorf“Certified Interface Between In-Patient and Out-Patient Services”K. Abel1
  • 1Ambulanzzentrum des UKE GmbH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Publication Date:
30 September 2005 (online)

Zusammenfassung

Das Sozialgesetzbuch (SGB) V hat zum 1.1.2004 allen Leistungserbringern im Gesundheitswesen die Möglichkeit zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung gegeben. Mit der Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ist der ambulante Bereich damit den Krankenhäusern geöffnet. Nach zögerlichem Beginn gründen nun immer häufiger Krankenhäuser MVZ. Das MVZ wird als strategisches Feld für die Entwicklung der Strukturen als Leistungsanbieter wahrgenommen. Vielfältige Implikationen sind in der Phase der Gründung zu berücksichtigen. Ausschlaggebend für die Ausrichtung und das Angebot sind neben den noch begrenzten Möglichkeiten durch die gesetzlichen Rahmenvorgaben, Zulassungsbeschränkungen, die Beurteilung des zukünftigen Leistungsangebots und der entsprechenden Nachfragen. Daraus abgeleitet muss die Frage des eigenen Angebots oder der Suche nach Kooperationslösungen mit Vertragsärzten geklärt werden. Gerade für die Zusammenarbeit mit „externen” ambulanten Strukturen, kann die Gründung eines MVZ für ein Krankenhaus attraktiv sein. Wichtig im Vorfeld sind strategische Überlegungen über die Ausrichtung des MVZ (insbesondere in Ballungszentren) in Hinblick darauf, dass das Kerngeschäft der Klinik weiterhin in der stationären Versorgung von Patienten liegt. Die Nuklearmedizin mit einer starken ambulanten Ausrichtung und einem kostenintensiven Gerätepool ist ein Fach, das sich gut zur Integration in ein MVZ an einem Krankenhaus eignet. Gerade für Universitätskliniken, die im Bereich der Hochschulambulanzen große Defizite aufweisen, bietet ein MVZ in diesem Bereich Chancen zur besseren und profitableren Geräteauslastung. Eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Ausgestaltung einer MVZ-Struktur in einem Klinik-Umfeld spielt das Qualitätsmanagement-System (QM-System), das eine reibungslose Verzahnung der klinikeigenen und ambulanten Schnittstellen gewährleistet. Durch ein mit der Klinik harmonisiertes QM-System kann somit eine homogene Leistungsqualität sichergestellt werden.

Abstract

The German Code of Social Law (SGB) defined for all care providers the possibility of treating ambulant patients starting January 1st, 2004. Based on this new law, hospitals are now allowed to build up so-called health care centers = „Medizinische Versorgungszentren” (MVZ) to offer ambulant treatment in addition to in-patient care. After an initial phase of hesitation, more and more hospitals are now starting to set up their own MVZs. MVZs are recognized as strategically important for care providers to develop new structures of patient care. Multiple factors have to be considered during planning and setting up MVZs. Crucial factors for the scope and the range of care offerings beside the limitations due to legal requirements are admission restrictions for many medical specialities as well as demand and supply of the intended medical services. Based on these factors decisions can be made on the range of services being considered for the future and potential collaborations with already existing medical practices. Especially for a hospital seeking collaborations with “external” out-patient care providers, the founding of a MVZ seems promising. Important are also strategic considerations of the scope and focus of the MVZ with regard to the fact that the main business area of the hospital was and still will be providing in-patient care. Nuclear medicine as a speciality with a strong ambulant scope and a highly cost-intensive equipment is well suited for integration into a hospital-based MVZ. Particularly for university medical centers, which are usually running a high deficit in their health care centers, a MVZ provides chances for improving both their equipment utilization and their revenues. Thereby, a quality management system which provides a smooth interface between the in-patient and out-patient services plays a key role for successful implementation of a new MVZ associated with a hospital. Based on such a quality management system harmonized with hospital standards, homogeneous and high-level quality of patient care can be achieved and maintained.

Literatur

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Dipl. Kfm. Klaus Abel

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