Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2004; 30(11): B 510
DOI: 10.1055/s-2004-837116
Blickpunkt

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Typ 2-Diabetes - Insulinsensitivität von Anfang an verstärken

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Publikationsdatum:
22. Dezember 2004 (online)

 
Inhaltsübersicht

Wird ein Typ 2-Diabetes diagnostiziert, dominiert meist nicht der Insulinmangel, sondern die Insulinresistenz. Deshalb kommt es primär darauf an, durch die Gabe von Insulinsensitizern die Insulinresistenz gezielt zu durchbrechen und die Hyperinsulinämie zu reduzieren. Glitazone wie Pioglitazon[1] sind bislang die einzigen Antidiabetika, die die Wirksamkeit von Insulin in Muskulatur, Fettgewebe und Leber verstärken und damit auf Dauer für eine gute Blutzuckereinstellung sorgen, betonte PD J. Seufert, Würzburg. Insulinotrope Substanzen wie Sulfonylharnstoffe sind erst im späteren Krankheitsverlauf angezeigt, ferner bei schlanken Typ 2-Diabetikern, bei denen von vornherein der Insulinmangel vorherrscht.

Die Insulinresistenz ist auch deswegen konsequent zu bekämpfen, weil sie Dyslipidämie, Hyperkoagulabilität sowie endotheliale Dysfunktion nach sich zieht und auf diese Weise als zentrales Bindeglied zwischen Typ 2-Diabetes und kardiovaskulären Komplikationen fungiert. Glitazone haben substanziellen Vorteil, die Funktion der Betazellen zu verbessern, die HbA1C-Konzentration konstant niedrig zu halten sowie die Spiegel der Triglyzeride und freien Fettsäuren und den atherogenen Index zu senken. Zudem verringern sie Hypertonie sowie Mikroalbuminurie.

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Glitazone unterbinden Folgeschäden des Typ 2-Diabetes

Direkte Vergleichsstudien besagen, dass Pioglitazon und Sulfonylharnstoffe innerhalb der ersten sechs Monate eine vergleichbar gute glykämische Kontrolle bewirken. Dann jedoch lässt die Wirksamkeit der Sulfonylharnstoffe nach, hält sich aber bei Pioglitazon über zwei Jahre auf konstantem Niveau, wie vielfältige Studiendaten klar belegen. Aus all dem lässt sich schließen, dass orale Antidiabetika wie Pioglitazon das kardiovaskuläre Risikoprofil des Typ 2-Diabetikers spürbar entschärfen.

Diese Aussage wird durch eine aktuelle Studie untermauert, in der man überprüfte, wie sich die Intima-Media-Dicke der Karotiden unter der Therapie mit Pioglitazon beziehungsweise einem Sulfonylharnstoff verhält. Dabei handelt es sich bekanntlich um den wichtigsten morphologischen Surrogatparameter des kardialen Risikos, wie Seufert bekräftigte. Schon nach dreimonatiger Pioglitazon-Medikation fand sich eine Abnahme der Intima-Media-Dicke. Dieser positive Effekt verstärkte sich nach sechs Monaten noch weiter. Unter dem Sulfonylharnstoff blieb der Parameter unverändert, obwohl in beiden Gruppen der HbA1C-Wert gleich stark gefallen war.

K. B. Filip, Landsberg am Lech

Quelle: Pressegespräch "Pioglitazon - durch gezielte Verbesserung der Insulinresistenz zu einer dauerhaften und langanhaltenden HbA1C-Senkung" anlässlich des EASD-Kongresses, Veranstalter: Takeda Pharma GmbH.

04 actos®, Takeda Pharma GmbH

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